Auch heute heißt es wieder zeitig aufstehen. Schon kurz nach 6.00 Uhr befinden wir uns auf der Nationalstraße hinter Kara. Es ist auch gut, dass wir schon zeitig dran sind, denn das Thermometer zeigt schon 27 °C an. Viele Schüler sind zu Fuß unterwegs in die oft weit entfernten Schulen. Auffallend sind die vielen schwer beladenen LKW’s. Sie nutzten die Kühle der Nacht um die Strecke durch die Karaberge zu bewältigen. Oft fahren sie Nonstop die 420 km von Lome nach Kara oder umgekehrt, denn in Togo gibt es keine vorgeschriebenen Ruhezeiten. Auf Grund von Übermüdung, Überladung und der technisch nicht einwandfreien Fahrzeuge kommt es dann auch zu vielen Unfällen. Allein auf der knapp zweistündigen Strecke von Kara nach Sokode kommen wir an 4 schweren LKW Unfällen vorbei.
Kurz nach 8.00 Uhr machen wir Rast in einer kleinen Bar am Straßenrand von Sokode zum Frühstück und um 9.00 Uhr gehts schon weiter in Richtung Kpalime, denn gut 4 Stunden Fahrt liegen noch vor uns und wieder herrscht unheimlich viel Verkehr. Inzwischen ist das Thermometer auf über 35 °C gestiegen und unsere Klimaanlage ist ja defekt. So sind wir froh, dass wir bereits um 13.00 Uhr im Macumba unseren Durst löschen können. Koffer auspacken, duschen und schon geht es weiter.
Wir haben einen Termin im Hopital Solidarite. Das Dispesarie in Kpalime unterstützen wir schon seit etwa 20 Jahren mit Hilfsgütern aus dem Container und seit 2008 unterstützen wir Mittellose mit einem Fond. Es kommt oft vor, dass Patienten nach Hause geschickt werden müssen oder nur eine Minimalbehandlung bekommen, weil sie kein Geld für eine ausreichende Behandlung haben. Zusätzlich zu den normalen Patienten wurden im letzten Jahr 61 Patienten von uns und 33 aus einem Fond des Solidarite unterstützt. Wir werden von etwa 20 Mitarbeitern empfangen die sich vorstellen.
Neben dem Labor ist die Geburtsabteilung die Abteilung die am besten floriert. Etwa 25 – 30 Kinder werden im Monat geboren. Jeden Mittwoch kommen Mütter mit ihren Kleinkindern zur Vorsoge und zu Impfungen. Der meiste Impfstoff wird von der WHO bezahlt. Das Dispensaire hat auch eine Zulassung um Geburten bei an Aids erkrankten Frauen durch zu führen. Wie uns bereits die Mutter Theresa Schwestern und Schwester Silvana von den Clariserinnen erzählt haben ist die Rate der Aidskranken gestiegen, obwohl in den offiziellen Statistiken etwas anderes steht.
Natürlich werden auch wieder Wünsche geäußert, was alles gebraucht wird. Bis zu unserer Abreise werden sie eine Liste erstellen und wir werden sehen was wir im Container mitschicken können.
Da wir bei unseren letzten Aufenthalten und auch diesmal wieder gesehen haben, dass die Lehrlinge in der Werkstatt mit der Sonnenbrille oder ohne Brille schweißen haben wir anschließend einen Termin mit den Verantwortlichen Ausbildern vereinbart. Zunächst erläutert Done wie sehr das Schweißen ohne entsprechende Schutzbrille die Augen schädigt und weißt darauf hin, dass wir für die Azubis eine Verantwortung haben und die Arbeitsschutzmaßnahmen eingehalten werden müssen.
Die Ausbilder versprechen, sich darum zu kümmern und Amusu Edoh wird eine Liste erstellen, über die Dinge, die es in Togo nur schwer zu kaufen gibt und die wir im Container mitschicken werden. Thimothy Tamaklo wird im theoretischen Unterricht verstärkt darauf hinweisen wie wichtig der Schutz für die Augen ist. Er berichtet uns auch, dass im Moment im 1. Lehrjahr 21 Lehrlinge sind, im 2, Jahr sind es 30 und im 3. Jahr 9. Dazu kommen noch die 30 Lehrlinge in der Küche und im Service des Restaurant Macumba. Neben unserem Engagement für das ABCN bedanken sich die Ausbilder ganz besonders für das sogenannte Projekt Hamham, bei dem die Lehrlinge täglich ein Mittagessen bekommen. Es wäre ein so wichtiges Projekt, da viele Lehrlinge nicht genügend Geld zur Verfügung haben. Auch hier können wir wieder sehen, wie schlecht die allgemeine Ernährungslage ist.
Nach diesem anstrengenden Tag freuen wir uns auf das Abendessen im Macumba und lassen den Tag ausklingen. Bevor wir ins Bett gehen müssen wir noch unsere Koffer für morgen richten, denn übers Wochenende fahren wir auf das Plateau de Day.
1 Kommentar
Koudjo Aboutouwa Johnson · 16. März 2019 um 7:29
Hallo,
ich freue mich über Ihre verschiedenen Handlungen, die Sie organisieren, um Leute im Not zu unterstützen… Ich finde es toll. Des Weiteren ist auffällig, dass es im Bereich der Medizin ist. Das mag ich gern und habe leaber keine Ahnung drin.
Also würde ich bevorzugen, dass Sie niemals damit fertig machen, weil Leute wie Sie brauchen wir in dieser Welt… Mit Ihnen erfährt man was in oder mit der Welt passiert…
Möge Gott Ihnen Gesundheit geben
LG aus dem entfernten Aného
Joel Johnson