Mittwoch 20.11.2024 … nach dem Frühstück um 7.30 Uhr geht es sofort los. Schon gestern abend herrschte in der Küche im Macumba reges Treiben. Die Lehrlinge haben das Mittagessen für 1600 Schüler gekocht, das Brigitte Nussbaum anläßlich der Schuleinweihung spendet. Jetzt werden die Portionen abgefüllt und mit dem Bus vom ABCN zur Schule gefahren. Nach der Einweihungsfeier erhalten alle Schüler in Ihren jeweiligen Klassenzimmern eine Essensschale.
Bereits 2017 wurde auf dem Gelände in Nyiveme unser 1. Schulgebäude inkl. einer WC Anlage erbaut. 2019 wurde ein Zwischenbau mit 2 Klassenräumen errichtet. Die Bauwerke wurden unter der Federführung unseres Freundes Richard Salzer von den Lions Aalen und Sierning finanziert. Nachdem Richard leider verstorben ist, hat die Familie im Gedenken an ihn, ganz in der Nähe einen Kindergarten finanziert. Bei der heutigen Feier waren wir alle sehr gerührt, als der Schuldirektor in seiner Ansprache eine Gedenkminute für unseren gemeinsmen Freund Richard eingelegt hat. Er sagte.“ dass sie alle sehr, sehr dankbar sind, dass Richard jetzt vom Paradies aus immer noch die Fäden in der Hand hat und die Menschen in Togo nicht vergessen hat, indem er die deutschen Freunde weiterhin jedes Jahr nach Togo schickt.
Es ist ein riesiger Empfang, der uns da bereitet wird. Tanz, Musik und Tamtam. Die Deutschlehrerin hält eine Rede – sie hat zwar ihren Text in der Hand, spricht aber sehr sicher alles auswendig. Der Schulchor singt die togoische und die deutsche Nationalhymne und natürlich gibt es wieder eine Vielzahl von Reden, von den verschiedenen Personen der Schulverwaltung, Stadt und Kirche. Die Schüler sind sehr diszipliniert. Junge Pfadfinder sorgen für Ordnung – wenn es sein muss auch mit dem Stock – was in Togo leider selbstverständlich ist. Große Begeisterung löst der musikalische Beitrag von Kerstin aus.
Heute wird wieder ein Schulgebäude mit 4 Klassenräumen, einem Büro und einem Lehrerzimmer eingeweiht.
Finanziert wurde die Schule durch ein Erbe der Elisabeth Geidel aus Göppingen und durch das „Glam Slam Charity Tennisturnier in München
Die Freude über das tolle Bauwerk ist riesig und es herrscht eine tolle Stimmung. Nach all den Reden besichtigen wir die Klassenzimmer und alle sind sehr zufrieden mit dem Bauwerk.
Inzwischen ist es Mittag geworden und es ist wieder gnadenlos heiß. Klimamäßig hat inzwischen der Harmattan (ein kontinentales Windsystem Afrikas, das große Mengen Wüstenstaub und Wüstensand mit sich führt) eingesetzt und es ist sehr heiß, trocken und staubig.
Wir sind ziemlich geschafft und beschließen eine kleine Erfrischungspause im Macumba einzulegen, denn um 15.00 Uhr haben wir unseren nächsten Termin.
In Yokele, einem kleinen Stadtteil am Rand Kpalimes hat die Stadtverwaltung die Wasserleitung herausgerissen, weil die Leute dort zu viel Wasser verbraucht haben u. die Wasserleitung auch zu viel Verlust hatte, sodaß in der Stadt zu wenig Wasser ankam. Bei unseren letzten Besuchen im November ’23 und März ’24 waren die Frauen, der Frauenkoperation, die Palmöl produzieren und daraus Seife, Schampoo usw. herstellen sehr frustriert und ziemlich am Boden. Jetzt konnten wir mit Spendengeldern – unter anderem vom Rotaryclub Schwäbisch Gmünd Rosenstein eine Bohrung, eine solarbetriebene Pumpe, einen Wasserturm und 2 Wasserstellen erbauen. Die Freude bei den Frauen und ihren Familien unbeschreiblich.
In einer sehr emotionalen Rede bedankt sich die Vorsitzende der Frauengruppe bei den Spendern für die Wasserversorgung und auch alles andere was wir schon für den Stadtteil gemacht haben.
Die Frauen haben alle die gleichen Kleider an und als Dankeschön erhalten wir alle auch Blusen und Hemden im selben Stoff. Selbst nach über 30 Jahren in Afrika, gibt es immer noch Situationen in denen ich fast zu Tränen gerührt bin. Die Vorsitzende der Frauengruppe sagte zu mir, „im März als ich sehr traurig war und geweint habe, weil wir kein Wasser hatten – warst Du da und hast mir die Tränen getrocknet“ und jetzt habt ihr uns eine Wasserversorgung gebaut. Sie überreichte mir eine wunderschöne afrikanische Kette und ein Armband.
Als wir uns von den Frauen verabschieden ist es schon dunkel und wir sind ziemlich fertig.
Beim Abendessen im Macumba müssen wir uns leider von unseren ersten Reiseteilnehmern verabschieden. Tina und Ernst Martin reisen weiter nach Ostafrika. Schade, dass sie schon abreisen … wir haben uns vorher so gut wie gar nicht gekannt und die gesamte Gruppe ist zu einem supertollen Team zusammen gewachsen. Ein großes Akpekaka, dass Ihr dabei ward.
Wir lassen den Abend noch auf unserer Hotelterasse ausklingen und fallen dann geschafft in unsere Betten. Wir sind froh, dass es Hotel eine Klimaanlage gibt und somit die Nächte einigermaßen erholsam sind.
1 Kommentar
Anne-Marie von Hassel · 26. November 2024 um 16:50
Wie schön, dass auch das Münchner „Glam Slam Charity Tennisturnier“ so rasch großartige Früchte trägt! Danke an’s ganze „Hilfe für Togo“-Team! Ich wünsche Euch weiterhin eine erfolgreiche und glückliche Reise! Falls Euer Weg dieses Mal zu „unserer“ Schule in Alouenou führt: Auf jeden Fall auch dort herzliche Grüße!