Montag 25.11.2024 … heute hatten wir eine sehr erhohlsame Nacht, denn das Klima in dem hochgelegenen Naturpark ist sehr angenehm. Alle Zimmer haben gute Moskitoschutzgitter vor den Fenstern und so konnten wir alle Fenster öffnen und hatten angenehme frische Luft im Zimmer. Am Morgen sind wir überrascht in welch wunderschönen Gegend wir übernachten…. für uns fast unfassbar, dass es sowas in Togo gibt….

In wunderschönen kleinen Häuschen, verstreut im Wald sind die Zimmer, in denen wir untergebracht sind.

Gleich nach dem Frühstück starten wir in Richtung Präfektur, dazwischen geraten wir in eine Polizeikontrolle, weil wir angeblich bei Rot über die Ampel gefahren sind. Das ganze Prozedere kostet uns eine halbe Stunde…. Done hat sich strikt geweigert eine Strafe zu bezahlen…

Vor der Präfektur erwartet uns schon Tata Padabo Kelem und begleitet uns ins Büro des Präfekten. Er empfängt uns wieder in seinem Büro, in dem sich, wie schon im März, zu Hauf die Akten stapeln.

Schon seit 2 Jahren sind wir in der Planung für ein neues Ausbildungszentrum. Nachdem in Deutschland die Finanzierung in trockenen Tüchern ist, sind wir jetzt einen gewaltigen Schritt vorangekommen – der Grundstein soll gelegt werden. Starten wollen wir mit einer kleinen Schreinerei, einer KFZ Reparaturwerkstatt und einer Schneiderei. Weitere Berufe kommen im Laufe der Zeit dazu. Betreiben werden die Werkstätten ehemalige Lehrlinge, des ABCN, die aus der Region Kara stammen. Paul, Bernhard und Clarissa haben ihre Ausbildung schon vor 2 Jahren (als Schreiner, KFZ Mechaniker u.Schneiderin) abgeschlossen und arbeiten seither jeder in mind. zwei Betrieben um Erfahrungen zu sammeln.

Der Präfekt freut sich sehr über unseren Besuch und erkennt auch die, die schon bei unserem letzten Besuch dabei waren gleich wieder. Bei unserem Besuch im Frühjahr hat er uns erzählt, dass er den FC Bayern und vor allem 4711 Kölnisch Wasser liebt. Ich hab für ihn eine Metalldose mit dem Bayernlogo, befüllt mit Rasierwasser, Parfüm und Seife von 4711 – herrlich wie er sich freut.

Kerstin singt ihm zu Ehren ein Lied und es gefällt ihm so sehr, dass sie es gleich ein 2. mal singen muss und seine Sekretärin muss es aufnehmen. Während unserer Diskussion werden noch einige Regularien besprochen und die für die Gründung wichtigen Punkte festgelegt. Tata Padabo Kelem wird sich um die wichtigen Formalitäten in Bezug auf die Baubgenehmigung kümmern. Einiges konnten wir in den letzten Wochen schon per Skype abklären. Die zukünftigen Jungunternehmer bekommen auch verschiedene Aufgaben zugeteilt.

Alle gemeinsam fahren wir jetzt zu dem Grundstück, dass die Stadt Kara für unser Projekt zur Verfügung stellt. Das Grundstück hat 01ha, 87 ar, 79 qm und die Gebäude sollen in mehreren Bauabschnitten erstellt werden. Für die Grundsteinlegung ist schon alles vorbereitet. Zunächst findet aber wieder eine traditionelle Feier statt.

Ein Voodou Priester schlachtet ein Huhn. Das Blut läßt man auf den Boden tropfen als Nahrung für die Götter. Wenn das Huhn beim töten in Richtung aufgehende Sonne schaut und es, wenn der Kopf ab ist noch ordentlich umher pfluddert, so wird das Projekt gut funktionieren – bei uns hat alles geklappt. Auch von dem Hirsebier wird etwas für Die Götter auf den Boden gekippt. Der Präfekt meint dann, der Priester soll mehr selbst trinken, sonst würden die Götter betrunken …. alle lachen.

Tata Padabo Kelem stellt uns die verschiedenen Gäste vor – Ein Mitarbeiter vom Wirtschafsministerium, je ein Abgeordneter der regionalen und überregionalen Handwerkskammer und ein Beauftragter der Stadt. Dazu kommen noch wichtige Leute aus dem Stadtteil, einige Handwerker und natürlich unsere ehemaligen Azubis. Allen ist es ein sehr wichtiges und großes Bedürfniss, sich zu bedanken.

Die Freude ist riesig, dass wir heute diesen wichtigen Schritt gehen können und heute den Grundstein für unser neues Projekt legen.

Nach dem obligatorischen Gruppenfoto fahren wir weiter um eine Schule zu besichtigen, von der auch eine Anfrage für einen Neubau kam.

Wir sehen ganz klar, dass die Notwendigkeit eines Neubaus besteht und versprechen in Deutschland darüber zu beraten. Der Standort bietet sich auch an, weil er in unmittelbarer Nähe zu unserem neuen Ausbildungszentrum liegt.

In den einzelnen Klassenzimmern übergeben Tim und Kerstin noch je einen Fußball für die Kinder und die Freude und der Jubel ist unbeschreiblich ….

Es ist wahnsinnig heiß und den größten Teil des Vormittags haben wir in der prallen Sonne verbracht, daher legen wir eine kurze Pause ein und fahren in’s Marox um etwas kühles zu trinken und kurz zu verschnaufen, bevor wir zum Rathaus fahren um den Bürgermeister zu besuchen.

Auch der Bürgermeister begrüßt uns sehr herzlich und erinnert sich noch gut an unseren Besuch im März. Wie schon der Präfekt dankt er herzlich, dass wir den weiten Weg in den Norden gefahren sind um den Menschen in einer der ärmsten Regionen Togos zu helfen und auch er sichert uns zu alles in seiner Macht stehende zu tun um zum Gelingen des Projektes bei zu tragen. Auch hier singt Kerstin zur Freude aller ein Lied.

Bevor wir wieder zum Hotel fahren besichtigen wir an einem Süd – West – Hang noch eine Fläche von 20 ha, die wir gerne zusammen mit der Bevölkerung aufforsten möchten. Am Stadtrand haben sich schon Leute zusammen geschlossen, denen die Zukunft ihres Landes sehr wichtig ist und die schon begonnen haben einen Teil ihrer eigenen Flächen auf zu forsten.

Die Stadt stellt Land zur Verfügung und so lange die Bäume noch im Jugendstadium sind können die Leute dazwischen auch Nahrungsmittel anbauen und den Ertrag selbst nutzen. Sozusagen als Lohn für die Pflege der Baumpflanzen. Die Auswahl der Baumarten werden mit staatlichen Forstverwaltung abgesprochen. Neben Nutzholz sollen z.B. auch Obstbäume wie Mango oder Affenbrot gepflanzt werden. Mit der Dorfbevölkerung ist vereinbart, dass neben dem Lohn für die Aufforstung, eine jährliche Prämie pro Person von ca. 20,-Euro im Jahr bezahlt wird, wenn wir nach derTrockenzeit im März sehen, dass es keine Buschfeuer gegeben hat. Diese Vereinbahrung gilt für 10 Jahre.

Die aufzuforstende Fläche befindet sich an einem Steilhang und da es jetzt in den Mittagsstunden viel zu heiß ist um diese zu Fuß abzugehen, hat Philip mit einer Drohne die Fläche gefilmt und fotografiert. Die Drohne ist dabei 120 m hoch und über 300 m weit geflogen.

Eine Aufsehen erregende Angelegenheit vor allem für die Kinder. Das Projekt wird vom 1. Bürgermeister der Stadt Kara, Tata Padabo Kelem betreut und überwacht.

Wir fahren zurück zum Hotel und freuen uns das wir noch bei Tageslicht ankommen und die schöne Gegend ein wenig genießen können. Nach dem gemeinsamen Abendessen gehen aber alle ziemlich bald ins Bett – nicht alle sind fit, und der Tag war wieder sehr anstrengend und morgen geht es weiter, denn die Rückfahrt nach Kpalime steht uns bevor.

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