Donnerstag, 28.11.2024 …wie jeden Morgen sind wir zum Frühstück im Makumba und starten anschließend sofort durch. Unser erster Besuch gilt der Schule in Xletivikondzi, die 2020 von den Lions International, Sierning aus Österreich und Lions Aalen finanziert wurde. Da Hubert von den Lions Sierning mit dabei ist, wollen wir einfach mal nach dem Rechten schauen.

Das Zentrum umfasst ein Schulgebäude, einen Kindergarten und ein älteres Schulgebäude dass schon früher da war. Ein Apatam , dass früher als Kindergarten genutzt wurde dient jetzt als Abstellraum und in einem kleinen Teil verkaufen Frauen Essen an die Schüler.

Der Rektor und sein Kollegium begrüßen uns sehr herzlich. Alle Klassenzimmer sind voll belegt und überall findet Unterricht statt. Die Schülerzahlen sind konstant und alle sind zufrieden mit den Lernbedingungen, die sich durch den Neubau wesentlich verbessert haben. Auch die Wasserversorgung läuft gut und dafür sind alle sehr dankbar.

In allen Klassenräumen übergeben wir, unter großem Jubel aller Kinder, jeweils einen Fußball. Auch im Kindergarten läuft alles gut und die Freude über unsere mitgebrachten Spielsachen ist riesig.

Im Kindergarten geht gerade die Vesperpause zu Ende und jedes Kind spült nach dem Essen sein Geschirr selbst ab….. die Kinder werden grundsätzlich schon sehr früh eingebunden um alltägliche Arbeiten mit zu erledigen.

Wir fahren zurück zum ABCN Ausbildungszentrum, wo wir uns mit den Lehrlingen zu einer Diskussionsrunde treffen. Zur Zeit werden 75 junge Menschen im ABCN ausgebildet.

Schneiderin: 18 – im 1.Jahr =3, im 2.Jahr = 9 und im 3. Jahr = 6 Mädchen Schweißer: 18 – im 1. Jahr = 3 Jungen, im 2. Jahr = 1 Mädchen, 11 Jungen, im 3. Jahr = 2 Jungen Elektriker: 10 – Im 1. Jahr = 1 Mädchen, 3 Jungen, im 2. und 3. Jahr je 3 Jungen KFZ Mechaniker: 4 – im 1. Jahr je ein Mädchen u.1 Junge, im 2.u.3. Jahr je 1 Junge Schreiner: 4 – im 1. Jahr = 6 Jungen, im 2.Jahr =3 Jungen u. im 4. Jahr = 4 Jungen Maurer: 12 – im 1. Jahr 5 – Jungen, im 2. Jahr = 3 Jungen u. im 3. Jahr = 4 Jungen

Im Macumba dauert die Ausbildung im Restaurant u. Küchenbereich 1 1/2 Jahre und dort werden zur Zeit 17 Mädchen und 4 Jungen ausgebildet. Was eine Gesamtzahl von 96 Lehrlingen ergibt.

Im großen und ganzen sind die Lehrlinge sehr zufrieden. Sie bedanken sich für die Chance, die sie haben, dass sie hier lernen dürfen. Entgegen der üblichen Situation in Togo ist im ABCN die Ausbildung kostenlos und die Lehrlinge bekommen zusätzlich täglich eine warme Mahlzeit und durch einen Sozialfond können sie im Krankheitsfall auch zum Arzt und in’s Krankenhaus und die Kosten werden von uns übernommen. Die Lehrlinge, wünschen sich, dass wir die Kosten für das Frühstück auch übernehmen, evtl. auch für’s Abendessen. Wir machen ihnen klar, dass sie schon ein sehr großes Privileg haben, indem sie hier eine kostenfreie Ausbildung absolvieren können und das Mittagessen bekommen. Sie müssen den Rest selbst oder über ihre Eltern finanzieren, da unser Budget das nicht erlaubt. Wie immer kommen Wünsche an besondere Maschinen, Schutzkleidung, Sicherheitsschuhe usw. …. und natürlich hätte so mancher gerne ein Handy od. einen Laptop …. insgesamt sind es gute Gespräche in einer entspannten Atmosphäre und mit einem Gruppenfoto schließen wir ab.

Im Anschluß treffen wir uns gleich mit den Lehrern und Ausbildern zu einem Austausch. Im letzten halben Jahr hat sich im ABCN einiges verändert. Tamaklo der langjährige Ausbilder ist in Rente gegangen. Der Ausbilder bei den Automechanikern ist erst kürzlich ganz plötzlich verstorben. Schon vor einem Jahr ist der langjährige Schreiner in Rente gegangen. Der Ausbildungsbereich wurde im Bereich Informatic und Digitalisierung wesentlich ausgebaut und ein extra Lehrer eingestellt. Für den Automechaniker konnte bisher noch kein Ersatz gefunden werden, aber Leon ist dran. Im Moment kommt Jovo, der früher im ABCN war und inzwischen eine eigene Werkstatt in Lome hat immer 1 – 2 Tage nach Kpalime um die Autowerkstatt notdürftig weiter zu führen, bis eine Lösung gefunden ist.

Auch die Ausbilder haben Wünsche an Maschinen und Geräten. Dabei wird dann auch ausführlich diskutiert, was Sinn macht und was nicht unbedingt. Die Ausbilder möchten natürlich nur die modernsten Geräte und Maschinen. Leon verweist darauf, dass die Lehrlinge auf das Leben nach der Ausbildung vorbereitet werden müssen und draußen in der togoischen Arbeitswelt gibt es nirgends CNC gesteuerte Maschinen, aber z.B. bei den Autos kommen inzwischen auch auf den togoischen Markt immer modernere Autos, was dann entsprechendes Werkzeug, Technik u. Wissen erfordert.

Inzwischen steht schon unser nächster Termin an. Bevor wir zu den Mutter Theresa Schwestern fahren sind wir wieder im Containerlager um einiges an Kisten mit Verbandsmaterial u. Windeln ein zu laden. Die Mutter Theresa Schwestern haben ein kleines Krankenhaus mit 40 Betten, in dem sie die Ärmsten der Armen kostenlos behandeln, sie wieder hoch päppeln oder auch beim sterben begleiten. Einmal in der Woche fahren sie ins Gefängniss von Kpalime und besuchen u. behandeln die Gefangenen. Im Hopital sind 6 Schwestern und 14 Hilfskräfte. Die Patienten haben meistens TBC, Aids, schwere Wundinfektionen und internistische Krankheiten im Endstadium. Alle drei Jahre wechseln die Schwestern an einen anderen Standort. Die beiden Schwestern die uns empfangen – ( Sr.Mathieu aus Kenia u. Sr. Danuta aus Mali) sind noch nicht so lange da und wir kennen uns noch nicht. Wir treffen auch auf das Mädchen, dass wir schon vor 10 Jahren hier im Hopital kennen gelernt haben. Schon damals hatte sie an beiden Beinen eine Knochenhautentzündung und große offenen Wunden. Damals konnten die Wunden geheilt werden und waren fast geschlossen. Im vergangenen Jahr haben wir sie wieder getroffen und beide Beine sahen sehr schlimm aus. Im Frühjahr wurde ein Unterschenkel amputiert und in der kommenden Woche soll sie eine Prothese erhalten. Wir freuen uns sehr für das Mädchen, der es jetzt viel besser geht als vor einem Jahr.

An Weihnachten 2021 haben wir den Schwestern aus großer Not geholfen, als sie plötzlich kein Wasser mehr hatten und sie an die Wasserversorgung der Schule von Tsihinou angeschlossen. In letzter Zeit hatten sie allerdings des öfteren kein Wasser. Wir versprechen uns darum zu kümmern und die Sache mit Leon zu besprechen.

Bevor wir uns verabschieden dürfen wir vor der Mutter Gottes ein Gruppenfoto machen. Die Schwestern möchten sich aber nicht fotografieren lassen.

Nachdem wir uns verabschiedet haben gehen wir nochmal in’s Containerlager um das Auto mit Paketen für Mama Marie zu beladen, die wir jetzt auch gleich noch besuchen. Sie freut sich riesig auf uns und es ist auch immer wieder schön sie zu treffen. Leider haben wir diesmal so volles Programm und nicht allzu viel Zeit zum plaudern. Trotz allem freut sie sich sehr und ist sehr dankbar für die Pakete, deren Inhalt sie auch an bedürftige Kinder verteilt und ihr Enkel ist begeistert von seinem neuen Fußball. Inzwischen ist es schon fast dunkel und wir fahren ins Macumba zum Abendessen. Den Rest des Abends verbringen wir auf der Terrasse im Hotel.

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