Sonntag 1.3.2020 – Nach einer sehr heißen Nacht sind wir froh, dass wir zum Frühstück ins Macumba fahren können. In der Nacht war es gnadenlos heiß. Marie, Done und ich sind der Meinung, dass es im März noch nie so heiß war. Das Klimaproblem ist sehr gut sichtbar. Seit Oktober hat es nicht mehr geregnet und überall ist alles vertrocknet und braun.

Nach dem Fühstück starten wir wieder in einen aktiven Tag. Zunächst besichtigen wir in unmittelbarer Nähe vom ABCN die Baustelle für die Saftproduktion. Bei unserer Novemberreise wurde gerade die Baustelle eingerichtet. Inzwischen sind die Wände hochgezogen und man kann sehr gut erkennen, dass es ein imposantes Gebäude wird.

Von der Hauptstrasse her, die am ABCN vorbeiführt, wurden die Gräben für die Wasserleitung gegraben.

Im Anschluß besichtigen wir im ABCN die Räumlichkeiten, die für die Schneiderlehrlinge umgebaut und erweitert werden sollen. Im Büro von Leon besprechen wir das Programm für die nächsten Tage und auch einen Teil der Projekte im laufenden Jahr.

Am frühen Nachmittag haben wir einen Termin bei den Mutter Theresa Schwestern. Seit einigen Jahren gehört ein Besuch bei ihnen zum Standardprogramm und wie immer werden wir sehr herzlich empfangen. Wir sind begeistert von der Herzlichkeit und dem Engagement der Schwestern. In dem kleinen Krankenhaus werden zur Zeit 45 Patienten behandelt, die hauptsächlich an Aids, Tuberkulose, Krebs und schweren Wundinfektionen erkrankt sind. Behandelt werden die Ärmsten der Armen, die sich keinen Arzt oder einen Krankenhausaufenthalt leisten können. Leider wird die Situation für die Bedürftigen nicht besser. Die Trinkwasserversorgung hat sich im letzten Jahr verschlechtert und durch die Klimaveränderung kam es bei den beiden Ernten im Herbst und jetzt im Frühjahr zu großen Ausfällen. Viele junge Mädchen verdienen sich durch Prostitution ihren Lebensunterhalt, der trotzdem sehr gering ist und sehr oft Aids zu Folge hat. Viele Kinder werden zu Waisen, weil die Eltern an Aids verstorben sind. Die Schwestern sind sehr dankbar über den von uns eingerichteten Sozialfond und die Hilfsgüter aus den Containern. Sie freuen sich über Bettwäsche, Krankenhauskleidung, Verbandsmaterial und haben uns nach Schwesternkittel und Medikamentenboxen, in denen man die tägliche Ration an Tabletten einsortieren kann, gefragt. Mit dem Versprechen, dass wir auch im November wieder vorbeischauen, verabschieden wir uns.

Unser nächster Termin ist eine Überraschung für Victorine, die heute Geburtstag hat. Sie ist überwältig und freut sich gemeinsam mit den Bewohnern in ihrem Haus über unser Geburtstagslied und kleine Geschenke.

..Leonie hat viele Barmer Kalender im Gepäck, alle sind begeistert….

Im Macumba laufen die Vorbereitungen für das Abendessen bei Victorins Geburtstag. Hühnchen werden geschlachtet und wir mittendrinn.

…da hätte der WKD bei uns seine Freude ….

Danach werden wir im ABCN schon erwartet. Done macht mit fünf Mitarbeitern einen Kurs zum Fahren mit dem Gabelstabler. Mit sehr großer Konzentration sind die fünf am Werk.


Done führt an einem Parcour vor was sie machen müssen, erklärt die Technik und dann kommt jeder zum Einsatz und macht die Aufgaben nach. Es ist ein spannender Nachmittag, der allen viel Spaß macht, obwohl es sehr heiß ist. Es hat jetzt um 19.00 Uhr immer noch 36°C.

Jetzt heißt es für die Teilnehmer üben, üben…bei unserem Besuch im November gibt es eine Prüfung mit Zertifikat….

Am Abend sind wir dann zur Geburtstagsfeier bei Victorine eingeladen. Es ist ein wunderschöner Abend mit tollem Essen und vielen netten Gästen. Sogar der Kirchenchor ist gekommen und umrahmt den Abend mit vielen afrikanischen Liedern, zu denen dann auch getanzt wird.

Beim Essen kommen wir mit Pfarrer George ins Gespräch. Wir erzählen ihm, dass wir so oft nach Togo kommen weil es uns hier so gut gefällt. Er sagt:“ ja in Togo ist es sehr schön, aber wir haben zur Zeit große Probleme – die Menschen hungern“! Genau wie am Mittag die Schwestern im Krankenhaus, schildert er die Probleme in Bezug auf Nahrungsmittel, Wasser und Bildung.

Nach einem schönen Abend, bei dem wir aber auch sehr viel über die Probleme reden verabschieden wir uns. Eigentlich sind wir sehr müde, doch in den Zimmern ist es so unerträglich heiß. Wir beschließen noch einen Besuch in der Kneipe beim Nachbarn zu machen und diskutieren bei einem kühlen Getränk über das Erlebte des Tages.

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