Montag 2.3.2020 – wieder war es in der Nacht sehr heiß und der Schlaf nicht gerade erhohlsam. Gleich nach dem Frühstück starten wir in unser Programm. Zunächst haben wir einen Termin auf dem Rathaus, bei dem es um ein bereits seit über einem Jahr geplantes Jugendzentrum geht. Nachdem im Herbst in Togo alle Bürgermeister, der Gemeinderat und ein Teil der Verwaltung ausgetauscht wurde, lief zum Jahresende nicht mehr viel. Der Bürgermeister war wie im November schon zweimal und auch heute nicht dabei. Er habe wichtige Geschäfte. Überrascht waren wir von der großen Anzahl der Gemeinderäte, die anwesend sind.

Es sind die 3 Stellvertreter des Bürgermeisters und 7 Gemeinderäte sowie mehrere Verwaltungsleute vom Rathaus bei der angeregten Diskussion anwesend. Außerdem wurden eine ganze Anzahl von Jugendlichen eingeladen.

Entäuscht sind wir das von dem vor über einem Jahr von den Jugendlichen gewählten Team nur wenige eingeladen waren bzw. durch andere ersetzt wurden. Eine Steuerung, die wir nicht unbedingt nachvollziehen können und wollen. Nach der allgemeinen Begrüßungs- und Vorstellungsrunde berichtet der 1. Stellvertreter des Bürgermeisters über die Fortschritte seit unserem letzten Besuch. Nachdem dem neuen Gemeinderat und der Verwaltung das Projekt vorgestellt wurde, haben diese den ausgewählten Platz als zu klein befunden und nach einem neuen Ausschau gehalten. Wir werden den neuen Platz in den nächsten Tagen noch begutachten. Im Großen und Ganzen liegt kein greifbares Ergebniss vor. Bei einem weiteren Termin in der kommenden Woche wollen wir das Thema nochmal diskutieren.

Gleich danach haben wir in der Präfektur – zu vergleichen mit unserem Landratsamt – einen Termin. Der Präfekt ist ein agiler, sehr aktiver und Bürger naher Mann, der stets den kurzen Dienstweg geht. Wir sprechen mit ihm unter anderem auch über das Jugendprojekt und den Schulbau in Kpeta. Er führt sofort mehrere Telefongespräche, die uns teilweise richtig zum schmunzeln bringen. Obwohl wir bei seinem Tempo nicht alles verstehen, kommt klar rüber, dass er Klartext spricht. Von Sina haben wir inzwischen die Nachricht erhalten, dass Bengo den Beginn des Schulbaus in Kpeta genehmigt hat.

Pünktlich zum Mittagessen der Auszubildenden sind wir wieder im ABCN. Gerade wird das Essen ausgegeben. Seit vielen Jahren finanzieren wir über Hilfe für Togo täglich ein warmes Mittagessen für alle Azubis. Für manche die einzige Mahlzeit am Tag.

Spontan lädt mich die Köchin zum Essen ein und die Azubis freuen sich riesig, dass ich mich dazu setze und mit esse,da bin ich ja nicht unbedingt begeistert. Aber sofort ist zu spüren wie sich alle freuen, dass ich zusage. Es gibt Bohnen mit einer sehr scharfen und sehr fettigen Soße und da zu einen kleinen Beutel mit Maniokmehl. Das Mehl streut man darüber und es saugt die ölige Soße auf und dann isst man mit den Händen. Es schmeckt sehr gut… ja und es macht Spaß mit den Lehrlingen zusammen zu essen…und alle freuen sich das Mama Togo beim Mittagessen dabei ist….ich finde es auch sehr schön… .

Es ist wieder gnadenlos heiß und in unseren Zimmern ist es nicht auszuhalten. Deshalb gönnen wir uns eine Pause im schattigen Macumba, bevor wir am Nachmittag zur Schule in Kpeat fahren. Pünktlich zu Abfahrt beginnt der Regen. Leonie und Kai sind überwältigt von der Heftigkeit und den Wassermassen die im Nu über die Straßen strömen.

In den Apatams, wie man die einfachen Schulhütten nennt und auf dem Gelände ware schon alles unter Wasser. Im Büro der Rektorin versteht man sein eigenes Wort nicht. Die ca.1200 Schulkinder machen ein Freudengeschrei wegen des Regens und das prasseln auf den Blechdächern ist ungeheuerlich laut. Nach einer kurzen Diskussion vertagen wir den Termin deshalb auf einen der nächsten Tage.

Diese Apatams sollen durch ein neues Schulgebäude ersetzt werden.

Eigentlich wollten wir noch eine kleine Krankenstation am Stadtrand von Kpalime besuchen, doch auf Grund des starken Regens ist die Zufahrt nicht möglich und wir fahren zurück ins ABCN. Der Regen brachte etwas Abkühlung, trotzdem ist es immer noch sehr warm und auch sehr schwül. Nach dem Abendessen im Macumba besuchen wir noch unsere Nachbarn, denn in den Zimmern ist es immer noch unerträglich heiß.

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