Bereits beim Frühstück hatten wir unseren ersten Termin.
Der Direktor des Krankenhauses Dr. Fiawoo Mawouto besuchte uns um den Transport des Krankenwagens nach Togo abzuklären. Er wird beim Ministerium vorsprechen um die Zollformalitäten zu regeln.
In einem sehr angenehmen Gespräch erzählte er uns von seiner Arbeit als Klinikdirektor und Kinderarzt. In dem Krankenhaus sind 256 Personen beschäftigt. 159 Betten stehen zur Verfügung. Es finden aber auch viele ambulante Behandlungen statt. Die Krankenhäuser müssen sich komplett selbst finanzieren und bekommen nur ab und zu eine finanzielle Unterstützung vom Staat. Herrn Fiawoo stehen Jahresmittel in der Höhe von 900.000.000 France CFA (1,36 Mio. Euro) zur Verfügung. Etwa 2/3 der Summe sind Personalkosten. Die Patienten müssen ihre Behandlungskosten selbst bezahlen. Eine Geburt kostet – wenn alles normal läuft etwa 15,- € und der Pflegetag im Krankenhaus kostet gut 3,- €.
Da es sehr oft vorkommt, dass Patienten nicht genügend Mittel haben um ihre Behandlung zu bezahlen, ist auch sein Haus verschuldet, denn es wird niemand weg geschickt. Im Notfall findet dann eine reduzierte Notfallbehandlung statt.
Die Zahl der Aidskranken geht zurück. Vor allem weil regelmäßig Sensibilisierungsmaßnahmen und Aufklärungskampagnen für die Bevölkerung abgehalten werden.
Im Anschluss hatten wir dann einen Termin auf dem Rathaus der Stadt Kpalime. Die Bürgermeisterin, der Sekretär General und drei Techniker erwarten uns. Zunächst übergibt Done das von uns mitgebrachte Schild für die Waldstetter Brücke und erklärt, dass wir uns auf die weitere Zusammenarbeit freuen.
Geplant ist, dass in der Stadtmitte von Kpalimé ein Jugendzentrum errichtet wird. Für Togo ist das absolutes Neuland. Der Aufbau des Projektes ist zunächst auf drei Jahre festgelegt. Dabei soll die Basis für eine nachhaltige Jugendarbeit gelegt werden. Zunächst soll das Gelände hergerichtet werden. Eine bestehende Payotte soll renoviert werden und 4 Toiletten, ein Büro und ein Lagerraum werden gebaut.
Am kommenden Dienstag soll ein weiteres Treffen mit Schülern und Lehrer der einzelnen Schulen stattfinden, bei dem die weitere Marschrichtung festgelegt werden soll, damit das Projekt gestartet werden kann.
Gleich im Anschluss besuchen wir die Präfektur im gegenüberliegenden Gebäude, wo der Präfekt mit über 20 traditionellen Kantonchefs und Mitgliedern der Dorfentwicklungsvereine der Region eine Tagung abhielt. Bei dieser Gelegenheit konnten die Kantonchefs informiert werden. Sie werden die Infos in ihren Kantonen weitergeben.
Der „Sekretär General“ stellt zunächst das geplante Projekt von Hilfe für Togo, der Gemeinde Waldstettten, der Stadt Donzdorf und der Stadt Kpalime vor.
Danach hat Done Gelegenheit den Versammlungsteilnehmern unseren Verein und die Arbeit der letzten 25 Jahre vorzustellen. Der Präfekt lobt die gute Zusammenarbeit in den vergangenen Jahren und unsere erfolgreiche Arbeit. Er hebt hervor, dass das neue Projekt auch für die Präfektur völliges Neuland ist und er sich freut, dass immer wieder Deutsche nach Kpalimé kommen, die bei den Togoern sehr großes Ansehen genießen – nicht zuletzt weil sie als sehr zuverlässige Partner gelten.
2 Kommentare
Ulf · 12. März 2019 um 19:08
Was ein toller Blog! Ich fühle mich richtig dabei, kann das „typisch togoische“ GFrühstück riechen, das Palaver hören und schwitze mit euch! Ihr seid klasse, vor allem der Blogschreiber! (oder schreibt Bärbel?).
Weiter so!
Barbara Weber · 12. März 2019 um 19:37
Wir machen Teamwork….