Nachdem wir in den letzten Tagen immer sehr früh aufgestanden sind und schon bald unterwegs waren, ließen wir es heute morgen mal ruhig angehen. Um 8.00 Uhr haben wir uns mit Victorine und Leon im Macumba zum Frühstück getroffen. Bei angeregten Diskussionen haben wir das reichhaltige Frühstück genossen.

Im Macumba gibt es jeden morgen ein tollesFrühstück mit leckeren Früchten

Wir starten zunächst ins Centre Artisanal, ein Kunsthandwerkerzentrum, in dem Schnitzereien, Töpfereien, Batikarbeiten usw. hergestellt und auch verkauft werden. Wir kaufen kleine Geschenke und sind froh, dass Victorine dabei ist und für uns einen sehr guten Preis aushandelt.

Anschließend haben wir Mama Marie besucht. Viele unserer Praktikanten haben während ihres Togoaufenhaltes bei ihr gewohnt. So auch Georg, der heute dabei ist und Marie freut sich sehr ihn wieder zu sehen. Wie immer sind viele Kinder bei Mama Marie zum spielen und singen.

Mama Marie freut sich über den Besuch von Georg

In Nyiveme, wo wir 2017 eine Schule gebaut haben, werden in 4 Schulgebäuden über 1000 Schüler unterrichtet. Trotz unseres Schulgebäudes platzt die Schule aus allen Nähten. Daher haben die Eltern zwischen zwei Schulgebäuden ein Provisorium errichtet. Nun kam ein Antrag, dass wir dieses Gebäude ausbauen, indem der Boden und die Wände professionell errichtet werden, um den Schülern einen Witterungs geschützten Unterrichtsraum zu bieten.

Hier soll der Boden und die Wände eingebaut werden.

Immer wieder kommen in unserem Ausbildungszentrum Anfragen von jungen Frauen für eine Ausbildung zur Schneiderin. Da wir im ABCN selbst keine Schneiderinnen ausbilden, haben wir sie immer in anderen Schneidereien untergebracht. Schon öfters haben wir darüber diskutiert, dass die Ausbildung nicht so optimal ist. Viele Schneiderinnen lernen den jungen Frauen zwar wie man Kleider zusammen näht, damit sie für sie nähen können. Es wird aber nicht immer vermittelt wie der Schnitt entsteht usw., damit die jungen Mädchen nicht zur Konkurrenz werden können. Aus diesem Grund wollen wir auf einem freien Platz im Bereich des ABCN eine kleine Schneiderei errichten und zunächst mit etwa 6 Mädchen eine Nähschule eröffnen.

Um 11.30 Uhr starten wir dann in Richtung Plateau de Day, wo wir das Wochenende verbringen wollen. Das Thermometer ist inzwischen schon auf 38°C gestiegen, die Straßen sind miserabel und so wird es eine anstrengende Fahrt.

Normalerweise sind die Temperaturen auf dem Plateau immer etwas angenehmer als in Kpalime. Heute ist kein Unterschied zu spüren. Es ist sehr heiß und wir sind froh als wir im Monastere Dzogeban ankommen. In dem Benediktiner Kloster übernachten wir diesmal leider nur eine Nacht.

Auf die Übernachtungen im Monastere Dzobegan freuen wir uns immer besonders.

Wir laden unser Gepäck ab und fahren gleich weiter nach Elavagnion. Unser erster Halt ist bei der kleinen Behindertenstation, die wir vor 20 Jahren in einem damals sehr baufälligen Gebäude eingerichtet haben. An einem Teil des Daches sind Schäden aufgetreten und es regnete in das Gebäude. Im vergangenen Jahr hat der Tanzkreis Wißgoldingen die Reparatur des Daches finanziert.

Sehr gut zu erkennen – die reparierten Dachflächen

Weiter geht es zu unserem alten Freund Rudi, der unsere Arbeit schon von Anfang an begleitet. Freudig werden wir von ihm und seiner Familie begrüßt. In der Payotte diskutieren wir über unsere Projekte und vor allem unsere Erlebnisse in den vergangenen 26 Jahren. Elias, ein Nachbar von Rudi kommt mit einem Antrag für einen Schulbau im Nachbarort. Wir werden zu Hause darüber beraten. Julie hat für uns ein leckeres Abendessen gekocht und pünktlich zum Essen kommt der schon lange ersehnte Regen.

Pünktlich zum Abendgottesdienst sind wir dann wieder im Kloster. Es ist immer ein besonderes Erlebnis am Gottesdienst der Mönche teilzunehmen. Danach sitzen wir noch eine Weile unter dem Vordach des Klosters und genießen den erfrischenden Regen.

Nachdem das Kloster mitten in der Landschaft zwischen vielen Bäumen liegt, ist es dort sehr ruhig und wir verbringen die Nacht bei einigermaßen angenehmen Temperaturen. Nach dem Frühstück kaufen wir bei Pater Emanuel wieder Bäume, die wir mit zu unserem Frauenprojekt nehmen und dort anpflanzen werden. Anschließend fahren wir wieder zu Rudi. Dort werden wir schon vom Direktor und vom ehemaligen Direktor der Schule in Atigba erwartet. Sie bedanken sich für unsere Unterstützung in den vergangenen Jahren. In Atigba steht die Dr. Karl Lederer Schule – finanziert vom Lionsclub Aalen. Die Schule sei gut ausgelastet. Bis vor kurzem waren die Kindergartenkinder im Büro untergebracht. Jetzt konnte ein Privathaus gefunden werden, wo sie unterrichtet werden. Auf dem Rückweg nach Kpalime werden wir dort kurz anhalten.

Auch der Direktor der von uns 2016 erbauten Schule schaut kurz vorbei, um uns zu begrüßen. Wir haben die Schule schon gestern kurz besucht und konnten uns davon überzeugen, dass unsere bei der Einweihung gepflanzten Bäume gut angewachsen sind.

Traditionell gibt es bei unseren Besuchen auf dem Plateau immer Fufu, den Julie am besten kocht. Wir sind Julie sehr dankbar, denn Fufu kochen ist sehr anstrengend.

Fufu mit Ananas – Erdnußsoße und Hühnchen

Fufu ist eine sehr stärkehaltige Speise, die aus der Yamswurzel hergestellt wird. Die Wurzeln wachsen in großen Hügeln, werden geschält, grob zerkleinert, gekocht und dann zerstampft.

Fufu stampfen ist eine anstrengende Sache

Aus der Masse werden dann die Klöße geformt, die geschmacklich eher neutral sind und durch eine gute Soße zu einem leckeren Essen werden.

Die Yamshügel sind vorbereitet – jetzt fehlt nur noch der Regen.

Leider heißt es nun wieder Abschied nehmen. Auf dem Rückweg machen wir noch mal einen Stop kurz nach Dzobegan. Dort wurde gegenüber des Dorfes auf einem Berg eine Schule erbaut. Der Schulweg ist während der Regenzeit überschwemmt, sodass die Schüler und Lehrer einen relativ weiten Umweg gehen müssen. Hier kam jetzt eine Anfrage für eine Brücke. Wir werden zu Hause beraten.

Hier wünscht sich die Bevölkerung eine Brücke

Da es unheimlich heiß ist und die Straßen seit gestern ja auch nicht besser werden, ist die Fahrt sehr anstrengend.

Auf der Strecke kurz vor Kpalime fährt vor uns ein Apsonic Dreirad mit Pritsche mit hoher Geschwindigkeit in den Graben. Wir dachten erst – der fährt aber flott in die Kurve. Zum Glück ist dem Fahrer nichts passiert. Im Nu sind Helfer aus allen Ecken da und wir können weiterfahren. Als wir um 16.00 Uhr in Kpalime ankommen sind wir ganz schön erledigt und freuen uns auf eine kühle Erfrischung im „Macumba“.

Emma und Celine freuen sich über die Gäste aus Deutschland

Am Abend sind wir bei Victorin zum Abendessen eingeladen.

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