Samstag 12.3.2022 …. Nach einer anstrengenden Nacht mit Froschkonzert und mehreren Stromausfällen starten wir heut schon um 6.00 Uhr durch.Wir fahren nach dem Frühstück gleich los und wollen die Aufforstungsflächen auf dem Plateau de Day besichtigen. Dazu haben wir uns mit Julie und Amenijo in Tsahoe verabredet. Das Plateau ist die fruchtbarste und regenreichste Gegend in Togo und hat durch seine Höhenlage ein angenehmes Klima. In der Region haben wir in 21 Jahren 30 ha Fläche aufgeforstet.

Wir sind überrascht, die Straße von Adeta in Richtung Elavagnion ist neu geteert und ein gutes Teilstück der Passstrecke wurde ausgebessert und die vielen Löcher verschlossen. Als wir am Pass oben ankommen ist die Piste aber immer noch sehr schlecht.

Wir fahren eine Umgehung, die dann ganz passabel ist. Die Strecke von Elavagnion nach Tsahoe und weiter nach Agogbo wird gerade neu hergerichtet und ist ganz ordentlich zu befahren.

Nach unserer Ankunft besuchen wir zunächst das Grab unseres verstorbenen Freundes Rudi. Es befindet sich auf der Farm Tsahoe direkt hinter Rudis Haus. Auch die Urne seiner Mutter, die wir vor 20 Jahren in einer spektakulären Aktion von Deutschland mitgebracht haben, ist dort beigesetzt.

An dieser Aufforstungsfläche sind die Cordia Bäume vor etwa 15 Jahren gepflanzt worden. In etwa 5 Jahren kann begonnen werden jeden zweiten Baum zu fällen. Das Holz eignet sich zum Bauen oder für Schulbänke.



Im Laufe der Jahre wurden verschiedene Flächen neu bepflanzt. Dazu bekamen wir immer wieder private Spenden. Die Flächen werden von Ameniyo und seinen 4 Helfern bepflanzt und gepflegt. Sie erhalten dafür von Hilfe für Togo einen Lohn.

Auf einer Parzelle wird zur Zeit das Gestrüpp und Buschwerk entfernt. Dort sollen Avocado Bäume gepflanzt werden. Die Vorbereitung der Pflanzfläche soll in den nächsten 2 Wochen abgeschlossen werden, damit in der Regenzeit die Bäume gepflanzt werden können.

Schon vor einigen Jahren wurden die Mangobäume auf dem linken Foto gepflanzt. Sie gedeihen prächtig und sie lieferten schon gute Ernten. Im Hintergrund des rechten Fotos wachsen Zahnholzsträucher. Das Holz enthält vor allem Flour und andere natürliche Extrakte mit natürlichen antiseptischen Eigenschaften. Diese halten den Atem frisch und töten Bakterien ab, die Zahnstein und Plaque entstehen lassen. Die Afrikaner haben immer kleine Holzstäbchen im Mund und beisen darauf herum.

Jetzt zum Ende der Trockenzeit müssen die Flächen zwischen den Baumreihen gemulcht und zwischen den Bäumen mit dem KupKup freigeschnitten werden. Der Grasschnitt bleibt dann liegen und verrottet.

Bei den Zitronenbäumen gibt es in diesem Jahr ein Problem. Die Früchte sind von einem Insekt befallen und die Früchte faulen schon bevor sie reif sind. Wir kennen ja das von unseren Kirschbäumen.

Den Bewirtschaftungsplan für 2022 haben wir besprochen. Wahrscheinlich kommen wir nicht drum herum einen weiteren Helfer ein zu stellen, damit die Arbeit bewältigt werden kann.

Es ist inzwischen selbst auf dem kühleren Plateau gnadenlos heiß, als wir die Rückfahrt antreten.

Bei der Fahrt ins Tal hat man heute einen guten Blick – der grüne Streifen in der Mitte des Fotos ist die Landebahn des amerikanischen Krankenhauses in Tsiko.

Kurz vor Kpalime besuchen wir noch das kleine Krankenhaus der Clarisa Schwestern. Auf diesen Zwischenstopp freuen wir uns immer sehr, denn das sind ganz besonders nette und fröhliche Schwestern, die dort wundervolle Arbeit leisten. Wir unterstützen die Schwestern mit einem Sozialfond zur Behandlung von bedürftigen Patienten und mit Hilfsmitteln aus dem Container.
Von Schwester Cleouza aus Brasilien und Schwester Patricia aus Nigeria werden wieder vorzüglich verköstigt…. es gibt ManijokKuchen – der aussieht wie ein Nusskuchen und vorzüglich schmeckt … und das mitten in Afrika ….

Die Schwestern haben uns bei unserem letzten Besuch nach einem Ultraschallgerät gefragt. Von einer Glaubensschwester die auf dem Dreifaltigkeitsberg bei Rottweil ist konnte dies organisiert werden. Wir werden es im nächsten Container mit nach Togo transportieren. Große Probleme haben die Schwestern mit ihrer Photovoltaikanlage, die vor vielen Jahren von einer anderen Organisation auf das Dach gebaut wurde. Immer wieder wurden neue Teile von irgend jemand hinzugefügt und so entstand ein großes Durcheinander, das inzwischen völlig überlastet ist. Leon wird sein Elektro-Team in der nächsten Woche vorbei schicken um die Anlage zu überprüfen und eine Bestandsaufnahme machen, bevor wir entscheiden, wie es weiter geht.

Die Schwestern haben große Anbauflächen für viele verschiedene Kräuter, die sie mit Helfern aus den umliegenden Dörfern anbauen, ernten und zu Tees, Tinkturen und Salben verarbeiten. In der Kräuterapotheke kaufen wir noch Teekräuter ein, denn schon bei den vergangenen Besuchen haben wir welche gekauft und waren von der Wirkung begeistert.

Bevor es dann dunkel wird fahren wir weiter nach Kpalime. Nach einem Mail aus Stuttgart – wegen der letzten beiden Container und einem Anruf von Sina wegen dem Abschlußbericht für einen Schulbau haben wir noch einiges an Büroarbeit zu erledigen, bevor wir dann von unserem Macumbateam wieder mit einem herrlichen Essen verwöhnt werden.

Gerade als wir zu unserem Hotel aufbrechen wollten kommt Pfarrer George. Wir kennen ihn auch schon lange. Er hat in Italien studiert und auch schon mehrmals in Deutschland Urlaubsvertretungen für deutsche Pfarrer gemacht und spricht somit gut deutsch. In Kpalime ist er in einer Pfarrgemeinde in Kpalime, in der auch ein Internat ist, an dem er unterrichtet. In der Schule sind auch einige blinde Kinder, die er betreut und vor allem finanziell unterstützt. Die Kinder bekommen von ihren Familien keine Unterstützung und sind völlig auf sich allein gestellt. Wir sind sehr betroffen wie schwierig die Situation für viele Kinder und vor allem für behinderte Kinder ist. Beeindruckt sind wir schon immer von dem großen Engagement das Pfarrer George für sein Volk aufbringt. Als er uns mal erzählte, dass er einen italienischen Pass hätte, fragten wir ihn, warum er nicht in Europa bleibt, sagte er uns hier in meinem Land braucht man mich mehr als in Europa. Wir unterhalten uns noch lange und versprechen ihm uns zu Hause um Unterstützung für die blinden Kinder zu bemühen.

Wie jeden Abend wollten wir den Tag auf der Verande vor unseren Zimmern ausklingen lassen, doch durch das Treffen mit Pfr. George ist es doch später geworden und so beschließen wir gleich in’s Bett zu gehen, denn morgen haben wir einen spannenden Tag – laßt Euch überraschen, ich werde Euch berichten. Ich hoffe wir haben Strom, der ist heute nämlich mehrmals ausgefallen und alle Akkus sind fast leer.

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