Donnerstag 10.3.2022 … Nach dem Frühstück verbringen wir heute den ganzen Tag im Ausbildungszentrum ABCN. Schon während dem Frühstück planen wir wie der Tag ablaufen soll. Zunächst müssen wir dringend noch einige Papiere für die Abwicklung unserer Förderanträge in Deutschland fertig machen. Dazu müssen noch einige Unterlagen und Abrechnungen durchgegangen werden. Den Tag über werden einige Mails verschickt und wir führen mehrere Telefonate mit unseren Beiratsmitgliedern Markus Weber und Sina Schneller, die gerade zu Hause die Anträge bearbeiten und in den nächste Tagen entsprechend weiterleiten. Dazu haben wir einige Zeit Leons gesamtes Büro beschlagnahmt.
Im Anschluß haben wir ein Treffen mit allen Auszubildenden des Zentrums. Es sind schon unzählige Stühle aufgebaut und die Lehrlinge singen und trommeln in bester Stimmung zu unserer Begrüßung. Bei jeder unserer Reisen veranstalten wir so ein Treffen und besprechen mit den Lehrlingen die momentane Situation, fragen ob es Probleme gibt und werfen einen Blick in die Zukunft.
Dabei weißt Done auch immer darauf hin, dass die Lehrlinge mit Sorgen, Problemen und Wünschen immer gerne zu uns kommen können.
Leon erklärt dass sich die Ausbildung auf die Zukunft ausrichten muss und an die veränderten Bedürfnisse angepasset werden muss. Die wichtigsten Schlagworte für ein gutes Unternehmen bzw. Ausbildungsbetrieb sind „Social – Qualität – Serviece“. Sehr gut war die Entscheidung, vor 15 Jahren eine Kooperation mit dem CRET-FP einzugehen, einer Technikerschule in unmittelbarer Nachbarschaft. Dort können die Azubis zusammen mit Ihrem Berufsabschluß, einen Technikerabschluß absolvieren. In diesem Ausbildungsjahr sind 45 Lehrlinge aus dem ABCN zum Blockunterricht im CRET-FP. Sprecher der Lehrlinge bedanken sich für die Chance der Ausbildung und ein Lehrling ganz besonders für das Weihnachtsessen, das Hilfe für Togo gespendet hat.
In seinen Ausführungen weist Leon darauf hin, dass die Ausbilder ein breiteres Wissen und mehr Erfahrung mitbringen müssen als die Lehrlinge und sich deshalb auch weiterbilden müssen und für Erneuerungen offen sein müssen. Wir haben 1994 mit der Unterstützung und Förderung im ABCN begonnen. Einige der Ausbildungsmeister sind von Anfang an dabei und sind jetzt im Rentenalter. In der Schreinerei, der Schweißerei und der Dreherei sind inzwischen neue Ausbilder die schon vor vielen Jahren ihre Ausbildung hier gemacht haben. Nachdem sie jetzt viele Jahre Erfahrungen in anderen Betrieben gesammelt haben sind sie zurückgekommen und Leon meint dass dies ein Glücksfall ist. Für die Autowerkstatt ist Leon noch auf der Suche nach einem Nachfolger.
Bei einem ausgedehnten Rundgang durch das Zentrum besuchen wir jede Sektion und unterhalten uns mit dem Meister und seinen Lehrlingen. In allen Abteilungen werden kleinere und größere Wünsche zu Werkzeug, Maschinen und Arbeitsmaterialien geäußert.
Im Restaurant Macumba, werden Köche und Restaurantfachkräfte ausgebildet. Gewünscht werden relativ einfache Dinge wir gute Messer oder Abdeckhauben für die Teller, aber z.B. auch ein Mikrowellenherd.
In der Schweißerei besteht dringender Bedarf an Schutzkleidung, Schweißschildern, Schutzbrillen, Schweißdraht und an einer Flex inkl. Scheiben …. und und…
Die Elektriker wünschen sich Stromprüfer, Spannungsprüfer, verschiedene Messgeräte, Regler, 30 – 40 Amp. Batterien und Werkzeug.
In der Autowerkstatt würde ein Gerät zum auslesen der Fehlerquellen gebraucht und in der Dreherei eine Drehbank und Werkzeug.
Das Maschinen fehlen liegt nicht daran, dass sie nicht vorhanden wären. Viele der vor allem großen Maschinen sind schon seit vielen Jahren im ABCN im Einsatz und in die Jahre gekommen. Immer wieder kommt es zu Ausfällen und manche Maschinen können dann nicht mehr oder nur teilweise repariert werden. Wir versprechen in Deutschland nach entsprechenden Maschinen, Geräten und Werkzeug zu suchen.
Zum Schluß sind wir noch in der Schneiderei. Victorin wünscht sich eine Overlock Maschine und evtl. auch eine Stickmaschine. Die Schneiderei ist erst im Jahr 2020 in Betrieb genommen worden und läuft sehr gut.
Alle Mädchen, die im dritten Lehrjahr sind bekommen eine Nähmaschine aus dem Fundus der Container. Dann können sie auch zu Hause üben und schon für Kunden nähen.
Gegen Abend repariert Done und Roman zusammen mit 5 Azubis den Deutz Traktor erfolgreich. Er wurde 1997 mit 5000 Betriebsstunden mit dem Container nach Togo gebracht.
Inzwischen ist es schon dunkel geworden und wir freuen uns auf das Abendessen. Unsere Lehrlinge unter der Regie des Kochs haben sich wieder selbst übertroffen.
Man kann es fast nicht glauben, dass wir in Afrika sind….
Da im Macumba heute sehr viele Gäste sind und es sehr laut ist beschließen wir den Rest des Abends auf der Veranda in unserem Hotel.
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