Freitag, 18.3.2022 … Heute heißt es auch Abschied nehmen von Agbetiko. Schon zeitig stehen wir auf, packen die Koffer und fahren zu unserem letzten Frühstück nach Agbetiko und im Anschluß besuchen wir die 15 Frauen von der Palmölgenossenschaft.

In großen Körben sammeln die Frauen die Palmölkerne, die sie zum Teil selber ernten und zum Teil zu kaufen. Wenn sie die Nüsse kaufen kostet die Menge, die sie in 2-3 Tagen verarbeiten können 63.000 Fcfa. Für 1 Kanister a 25 Liter bekommen sie dann 14.000Fcfa. Täglich produzieren sie etwa 4 Kanister. Außerdem können Sie die geschälten Nüsse noch verkaufen, aus denen noch ein hochwertigeres kaltgepresstes Öl hergestellt wird. Das machen sie nicht selbst. da man dafür einen sehr hohen Energieaufwand hat.

Zunächst werden die Kerne in einem großen Kessel weichgekocht und dann in einen großen Korb gefüllt, der mit Folie ausgekleidet ist. Wenn der Korb voll ist werden die Kerne mit der dicken Folie abgedeckt, damit sie sehr langsam abkühlen und so wird die Schale noch weicher.

Der blaue Behälter wird auf die Maschine gesetzt und die kräftigen Metallarme trennen die rote Schale und die Fasern vom inneren Kern. Die Maschine wurde von Hilfe für Togo finanziert. Alles läuft in ein großes Becken. In einem weiteren Arbeitsgang werden die Kerne und die Fasern voneinander getrennt. Die Kerne werden getrocknet und die Fasern zu einem Art Laib geformt, den die Frauen dann pro Stück für 50 Fcfa zum anzünden von Feuern verkaufen. Zum Trennen wird Wasser in das Becken gefüllt und die Frauen treten mit den Füßen auf den Kernen. Dabei kommt das rote Palmöl an die Oberfläche, wird abgeschöpft und durch einen Filter gegossen.

Das rote Öl ist in Togo ein beliebts Öl zum Kochen und fritieren. Einen großen Teil verkaufen die Frauen auch nach Lome, wo es z.T. auch der Industrie für verschiedene Zwecke zugeführt wird. Wenn es schlechtere Qualität hat, was ab und zu auch vorkommt, wird es aufgekocht und zur Produktion von Seife verwendet. Ein Stück Seife verkaufen die Frauen für 50 Fcfa.

Die getrockneten Kerne trennen sie mit einer Maschine (finanziert von Hilfe für Togo)vom äußeren Kern. Die Schale wird z.B. auch zum Füllen von Löchern in der Straße verwendet und gibt eine guten langlebigen Belag. Der innere Kern wird zur Palmölproduktion nach Lome verkauft. Daraus entsteht dann weißes Öl mit sehr guter Qualität.

Nun heißt es entgültig Abschied nehmen von Agbetiko, nicht ohne dass wir den Frauen versprechen, dass wir im November wieder kommen. Unser Weg führt uns zunächst nach Aneho. Wie immer auf unserer Reise machen wir eine kurze Pause an einer Lagune, die einen Zugang zum Meer hat. Dort sind in der Kolonialzeit die Deutschen mit ihren Schiffen gelandet. Es gibt in Aneho sogar noch alte Häuser im Kolonialstil.

Jetzt ist es nicht mehr weit nach Lome und auf den Straßen ist einiges los. Für den Fahrer ist so eine Fahrt immer eine Herausforderung. Jeder fährt quasi wie er will, auf der zweispurigen Straße fahren 3 Fahrzeuge nebeneinander, Mopeds überholen fast grundsätzlich rechts… usw. Ja und einiges skuriles gibt es auch zu sehen, vor allem was die Beladung der Fahrzeuge betrifft.

Am frühen Nachmittag sind wir dann im Hotel in Lome, wo wir dann noch ein bisschen Urlaubsstimmung genießen ….wir haben wieder Kontakt in die Zivilisation und ich kann endlich meine Berichte schreiben, womit ich bis zum Abend beschäftigt bin.

Eine Herausforderung ist dann noch die online Anmeldung zum morgigen PCR Test, den wir vor der Abreise machen müssen. Hoffentlich geht alles gut, denn unser Präsident ist ziemlich erkältet – nur eine Folge der Klimaanlagen… hoffen wir…. ich werde berichten…

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