Dienstag, 15.3.22 … …ist es heute schon am frühen Morgen, gestern Abend und in der Nacht hat es etwas geregnet und man merkt es immer mehr die Regenzeit beginnt.

Nach dem Frühstück besuchen wir zunächst den Kindergarten in Nyiveme. Bei unserem Besuch in der vergangenen Woche war er wegen des internationalen Frauentages geschlossen. Bisher hatte noch die Aufschrift auf dem Gebäude gefehlt. Sie wurde inzwischen angebracht. Der Kindergarten wurde von der Familie unseres verstorbenen Freundes Richard Salzer und dem Lions Club Aalen finanziert.

In Togo sind die Kindergärten eine Art Vorschule. Die Kinder kommen ab einem Alter von gut 2 Jahren. Mittwoch und Freitag sind die Kinder von 7.30 Uhr bis 12.00 Uhr da und an den anderen Tagen zusätzlich noch von 15.00 Uhr – 17.00 Uhr. Am Vormittag bekommen die Kinder ein Essen. Zum Mittagessen sind sie zu Hause.

Wir bringen den Kindern Spielsachen, Papier und Buntstifte und da ist die Freude bei den Erzieherinnen und den Kindern riesig….

… und einiges wird zur Freude der Kinder gleich ausprobiert ….

In einem Kindergartensaal findet gerade eine Fortbildung für die Lehrerinnen statt. Es gibt immer Blöcke mit verschiedenen Themen z.B. Mathematik, Sprache, Musik usw. heute war das Thema Dekoration für verschiedene Anlässe/ Themen mit verschiedenen Materialien.

Die Kinder singen dann für uns einige Lieder und bedanken sich für die Geschenke. Es war ein schöner Vormittag.

In einem alten Gebäude sind 60 Kinder untergebracht und in dem neuen Gebäude ebenso. Die insgesamt 120 Kinder werden von 4 Erzieherinnen betreut bzw. unterrichtet. Die Erzieherinnen erzählen uns, dass sie sehr dankbar über unsere Unterstützung sind. Sie haben kaum Geld um Spielsachen usw. zu kaufen und vor allem pädagogisch wertvolles Bildungsmaterial ist kaum auf dem Markt oder wahnsinnig teuer.

Kurze Zeit verbringen wir noch im Büro von Leon, dort herrscht Hochbetrieb – die letzten Daten für den Aktivitätsbericht werden notiert. Projektabschlüsse werden fertig gestellt zum Versand an die togoischen Behörden. Wegen der extremen Hitze im Büro – es gibt wieder keinen Strom und so funktioniert auch der Ventilator nicht, wird die Besprechung vors Büro verlegt.

Markus meldet sich und hat noch Fragen wegen dem Container Antrag, der von Engagement Global gerade bearbeitet wird. Hier kann alles rasch erledigt werden.

Am Nachmittag machen wir noch einen kurzen Besuch bei Mama Marie, die sich sehr freut uns mal wieder zu sehen. Sie kümmert sich um bedürftige Kinder in ihrem Wohnviertel und wird dabei von uns mit Hilfsgütern aus dem Container unterstützt. Sie erzählt uns, dass normalerweise die Kinder sehr oft kommen, wenn sie keine Schule haben. Auf Grund von Corona hat sie die Begegnungen etwas eingeschränkt, möchte aber jetzt, dass die Kinder wieder öfter zu ihr kommen, weil sie sonst oft nur auf der Straße rum hängen. Wir haben schon oft erlebt, dass Marie mit den Kindern Lieder oder kleine Sketche einübt, sie malen bei ihr und den Mädchen lernt sie auch nähen und sticken. Sie ist quasi eine Ganztagsbetreuung für die Kinder. Marie ist noch nicht geimpft, weil in den Medien immer verkündet wird, das der gute Impfstoff in Europa bleibt und der schlechtere nach Afrika kommt. Genau die selbe Auskunft hat uns auch der Chef vom Krankenhaus in Kpalime gegeben. Dort haben sich einige des Personals aus dem selben Grund nicht impfen lassen. Als ich ihm erzählt habe, dass ich auch mit dem schlechten Astraceneka geimpft bin, war er sehr erstaunt. Ich hab ihm und auch Marie versichert, das ich keinerlei Probleme hatte und alles wunderbar ist. Marie wird sich jetzt um eine Impfung bemühen. Als wir uns verabschieden, versprechen wir ihr, dass wir im November mehr Zeit für sie einplanen.

Anschließend haben wir eine Termin mit Finanzbeamten aus Kpalime. Wir treffen uns im Vereinsbüro, dass Aide pour le Togo seit 2 Jahren in Kpalime hat. Wie ihr auf den Fotos sehen könnt völlig Coronaconform – Fenster und Tür sind geöffnet… togoische Beamten nehmen das sehr genau.

Bei dem Gespräch geht es um die steuerliche Veranlagung der verschiedenen Bauwerke. Ähnlich wie bei uns kann man in Togo auch die Gemeinnützigkeit beantragen, was Leon jetzt auch erledigt.

…und dann kommt der lang ersehnte erste richtige Tropenregen….

Es schüttet gewaltig und es kühlt auch etwas ab, worüber alle froh sind. Am Abend sind wir zunächst bei Antouan, eingeladen, die wir bereits seit dreisig Jahren kennen und wie immer kocht sie für uns Reis mit einer herrlichen, aber sehr scharfen Erdnusssoße.

Wir unterhalten uns über viele Erlebnisse die wir in den dreisig Jahren Togo erlebt haben, müssen uns dann aber bald wieder verabschieden, denn im Ausbildungszentrum ist heut abend das Essen, das Urs, der Gründer vom ABCN, für die Lehrlinge und Mitarbeiter im ABCN gespendet hat. Urs Bischofsberger war in den 80 iger Jahren mit bei den Gründerpionieren des ABC und dort der Ausbildungsleiter für die handwerklichen Berufe. Mit unheimlich viel Engagement und Herzblut hat er sich um den Aufbau des Zentrums bemüht. Vor kurzer Zeit ist seine Mutter verstorben. In Erinnerung an sie hat Urs, der wieder in seiner Heimat in der Schweiz lebt, für alle Azubis und Mitarbeiter im ABCN ein absolutes Festessen finanziert. Natürlich zur großen Freude ALLER im ABC… ein großes Agbekaka und liebe Grüße an Urs… von den Mitarbeitern und Lehrlingen im ABC, die sich über das tolle Essen wirklich sehr gefreut haben.

Für die Azubis ist es ein großes Fest, denn nicht alle Tage gibt es so ein tolles Essen. Nach dem Essen gibt es dann noch ein großes Tamtam mit Tanz und Trommelmusik.

Kurz setzen wir uns dann noch auf der Veranda im Hotel zusammen und lassen den Tag ausklingen. Dann beginnen wir noch mit dem Koffer packen, denn morgen reisen wir in den Süden.

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3 Kommentare

Anonymous · 17. März 2022 um 18:01

Vielen Dank für euren Einsatz. Wirklich tolle Eindrücke und Berichte. Viele Grüsse nach Togo und alle Helfer.

Ulf · 17. März 2022 um 22:11

Danke Barbara, dass du so fleißig schreibst. So fühle ich mich wie dabei. Vor allem, da ich die Orte, Menschen, Töne, Gerüche kenne….

Sarah · 27. November 2022 um 14:47

Nicht nur ich bedanke mich sehr für Euren tollen Einsatz;)

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