Samstag 16.11.2019 – Schon früh am morgen beladen wir die Autos und fahren nach Agbetiko. Auf dem Weg dorthin überfahren wir fast eine Schlange.

Victorin hat uns nochmal ein wunderbares Frühstück gerichtet. Nach unserem gemeinsamen Gespräch vor zwei Tagen kommen die Frauen der Palmölkooperation noch mal vorbei.

Da in Nigeria die Grenzen geschlossen wurden, können sie im Moment ihr Palmöl nicht verkaufen. Nun haben sie sich überlegt, aus dem Palmöl Seife zu produzieren und diese dann zu verkaufen. Eine der Frauen hat dazu extra einen Kurs absolviert. Wir finden das ist eine gute Idee. Sie haben als Ziel den von uns im März gegebenen Kredit von 1000,- € in diesem Jahr noch zurück zu zahlen. Auf Grund des Hochwassers und des geschlossenen Marktes in Nigeria haben wir den Kredit um ein Jahr zinsfrei verlängert. Als Reaktion darauf wollen sie die Produktion und Vermarktung von Seife mit Duftstoffen ausweiten. Leon wird ihnen bei seinem nächsten Besuch in Agbetiko eine einfach „Einnahmen- Ausgaben Buchhaltung“ vermitteln. Im März werden wir uns wieder mit ihnen treffen.

Auf Grund des Hochwassers ist ein großer Teil der Ernte ausgefallen. Bei unseren Fahrten ist es erschreckend wie die Felder überschwemmt sind.

Ganze Landstriche sind überschwemmt, Maisfelder, Bananenstauden usw. stehen unter Wasser.

Ganze Maisfelder, Bananenstauden usw. wurden vernichtet. Inzwischen kommt es auch zu Lebensmittelknappheit. Wir haben schon vor einigen Tagen beschlossen 1 Tonne Mais zur Verfügung zu stellen. Es handelt sich dabei um togoischen Mais, doch leider kostet die Tonne drei mal soviel wie in Europa oder auf dem Weltmarkt.

Dazu wurde zunächst eine Versammlung mit den Vertretern der einzelnen Cartier’s abgehalten.

In Säcken zu je 100 kg werden die Maissäcke auf Handwagen verladen und in den einzelnen Cartier’s von deren Vertretern verteilt.

Nun wird es langsam Zeit, dass wir aufbrechen. Mit faßt einer Stunde Verspätung kommen wir in Agbetiko los. Für die etwa 90 km nach Lome benötigen wir normalerweiße 1,5 Stunden. Schon nach etwa einer halben Stunde müssen wir stoppen. An einem der drei Autos ist das Radlager kaputt….es wurde ja vor wenigen Tagen repariert – mit einem chinesischen Ersatzteil – Leon ist stinksauer. Die Koffer werden umgeladen und Victorin und Ameli bleiben beim kaputten Auto….. sie werden mit dem Fahrer nach einer Lösung suchen und nachkommen. Trotz der Unannehmlichkeiten eine spannende Reise … es gibt viel zu sehen.

Um 13.00 Uhr sind wir in Aneho, der Stadt, in der 1884 die deutschen Kolonialherren zur Eroberung Togos landeten.

An der Stelle fließt der Togo Lac in’s Meer. Bei Flut fließt ein Teil des Meerwassers in den Lac zurück und dadurch ist das Wasser immer leicht salzig.

Nach einem kurzen Stopp geht es weiter nach Lome wo wir den restlichen Nachmittag am Strand von Lome verbringen und im Robinson Plage unsere Reise nochmal Revue passieren lassen. Wir diskutieren noch über Einzelheiten unserer Projekte und dann heißt es Abschied nehmen von einer anstrengenden aber schönen Reise nach Togo.

Wir möchten uns bei allen Reiseteilnemern ganz herzlich bedanken. Wir waren eine tolle Truppe, haben viel spannendes erlebt, viel Spaß zusammen gehabt, aber auch unendliche Armut und Leid gesehen. Deshalb hoffen wir, dass wir noch lange in der Lage sind unsere Arbeit fort zu setzen und weiterhin von so vielen Menschen unterstützt werden. Dafür möchten wir uns im Namen der Menschen in Togo ganz herzlich bedanken und sagen herzlichst Agbekaka.

Am späten Abend sind wir in Lome gestartet und nach einer Zwischenlandung in Nyami (Niger) über Paris nach Stuttgart geflogen. Jetzt müssen wir uns erst mal an die kühleren Temperaturen gewöhnen.

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3 Kommentare

Elisabeth Schmid · 19. November 2019 um 9:34

Hallo liebe Barbara und Togo Reisende
zuerst ein großes Lob und Dankeschön an dich Barbara für die täglichen Beiträge im Blog. Ich habe sie mit großem Interesse gelesen. Ihr macht eine super und ganz wichtige Arbeit. Dafür bedanke ich mich ganz herzlich bei euch allen.

Anonymous · 19. November 2019 um 17:28

Liebe Bärbel,

wunderbar, wie du zur Profi-Bloggerin geworden bist! Es hat Freude gemacht, euch auf eurer Reise zu begleiten!

Carolin · 20. November 2019 um 10:19

Ein sehr eindrücklicher Bericht über die lokalen Folgen des Klimawandels!
Dass es immer noch Menschen gibt, die diese Tatsache abstreiten, ist erbärmlich.
Ein großes Lob für eure tolle Unterstützung der Frauen des Landwirtschaftlichen Groupements! Weiter so!

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