Samstag 6.11.2021 … Nach dem Frühstück treffen wir uns zunächst mit den Lehrlingen aus Kara, der Region der Togohilfe Donzdorf. Die insgesamt 11 Lehrlinge werden in den Berufen Schreiner, Elektriker, KFZMechaniker, Maurer, Schneiderei, Hauswirtschaft und Köchin ausgebildet.Vier Lehrlinge sind jetzt im 3. Ausbildungsjahr, drei im zweiten und vier haben ihre Ausbildung vor kurzem begonnen.
Nachdem sich die Lehrlinge vorgestellt haben diskutieren wir über verschiedene Themen. Den Jugendlichen gefällt es im ABCN sehr gut. Natürlich gibt es immer mal wieder Probleme, die aber bisher immer gelöst werden konnten. Mehr oder weniger plagt die einzelnen das Heimweh, was wir auch gut verstehen können. Sind sie doch über 400 km Ihren Familien und Freunden weg – und das, wo sie zuvor wahrscheinlich noch nie aus ihrem Dorf gekommen sind oder höchstens ein paar km davon weg waren. Die Jugendlichen kommen aus sehr ärmlichen Verhältnissen, daher übernehmen wir vom Verein für sie auch die Kosten für Verpflegung und die Zimmer, die Leon für sie in seiner Nachbarschaft organisiert. So sind sie in der Nähe und haben in ihm und Victorine immer einen Ansprechpartner. Die Reisekosten für die Anreise und die Heimfahrten tragen normalerweise die Eltern. Da die Preise seit Corona sehr gestiegen sind, zahlen wir seit diesem Jahr einen Zuschuß.
In der kommenden Woche fahren wir in den Norden um uns mit Herrn Magnangou, dem früheren Koordinator der Togohilfe Donzdorf zu treffen. Danach wollen wir uns nochmal mit den Jugendlichen zusammen setzen.
Jetzt werden die Autos beladen und wir fahren aufs Plateau de Day, mit dabei viele Pakete aus dem Container.
In Atigba ist dann unser erster Stopp. Vom Lionsclub Aalen wurde dort schon vor einigen Jahren eine Grundschule und ein Kindergarten gebaut. Bei unserem letzten Besuch wurden Teile der Klassenzimmer als Lagerplatz für Bauholz und Feuerholz genutzt. Da gab es von uns eine ordentliche Pfeife. Zu unserer vollsten Zufriedenheit wurden die Klassenräume inzwischen perfekt aufgeräumt und sauber gemacht.
Gemeinsam mit den Lehrern und Elternvertreter diskutieren wir über die momentane Situation in Togo und an der Schule. Im Moment werden 107 Kinder unterrichtet. Da das Schuljahr erst begonnen hat kann es sein, dass noch einige dazu kommen. Auf Grund der gestiegenen Lebenshaltungskosten ist es für die Eltern oft schwierig das Schulgeld auf zu bringen.
Wir versprechen uns zu Hause Gedanken zu machen und uns Möglichkeiten für eine Unterstützung zu überlegen. Die Kinder der Schule überraschen uns noch mit afrikanischen Tänzen und viel Tamtam, beovor wir weiter fahren.
Der nächste Stopp ist dann im Benediktiner Kloster Dzobegan, wo wir immer übernachten, wenn wir auf dem Plateau de Day sind. Da die Mönche gerade beim Mittagsgebet sind müssen wir fast eine Stunde warten, bis wir unsere Zimmer beziehen können.
Wir stellen nur die Koffer ab und fahren sofort weiter zu Julie, der Frau unseres verstorbenen Freundes Rudi. Gemeinsam mit dem Vorarbeiter Ameniyo, der schon seit vielen Jahren das Aufforstungsprojekt betreut, führen sie das Projekt weiter. Dabei werden sie von 3 weiteren Landarbeitern unterstützt, die von Hilfe für Togo finanziert werden.
Anton, Roman und Leon besprechen mit Julie und Ameniyo den Jahresabschluß. Zwei weitere Streifen sollen bepflanzt werden mit Avocado, Mango und Kakao. Die Landarbeiter werden demnächst mit den Vorbereitungen des Landes beginnen und dann zu Beginn der nächsten Regenzeit die Bepflanzung starten.
Von Julie und ihrer Mama werden wir dann wieder bekocht … es gibt leckere Yamsfriten mit Brochetten und die oberleckere, scharfe Tomatensoße und wir genießen das gute afrikanische Essen. Gemütlich unterhalten wir uns noch eine Weile in der Payotte. Wegen der sehr schlechten Straßen wollen wir unbedingt vor Einbruch der Dunkelheit in’s Kloster zurückfahren. Zuvor verabschieden wir uns von Edith und Janny, die bis Ende Januar in ihrem Haus in Elavagnion bleiben.
Im Kloster angekommen ist es dann schon dunkel. Wir sitzen noch eine Weile unter dem großen Baobab Baum und nach der Abendandacht um 21.00 Uhr gehen die Lichter aus und wir legen uns erschöpft in unsere Betten.
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