Montag 8.11.2021 … heute heißt es sehr früh aufstehn. Um 6.00 Uhr wollen wir im ABCN zu unserer Fahrt in den Norden starten. Eigentlich starten wir fast pünktlich. Kurz vor der Hauptstraße bemerkt Leon, dass er sein Handy vergessen hat – also heist es umkehren und um 6.30 Uhr gehts dann wirklich richtig los. Für die Fahrt haben wir einen Bus mit Fahrer gemietet. Die Fahrt ist sehr weit und anstrengend. Wegen der Personenzahl benötigen wir 2 Autos und so auch 2 Fahrer. Es wäre für Done, Roman und Leon ( die beiden wechseln sich ab) sehr anstrengend .Dann noch fit sein für Projektgespräche – das muss dann doch nicht sein.

Nach zweistündiger Fahrt sind wir in Atakpame, wo wir eigentlich frühstücken wollten. Wir finden aber kein Restaurant und fahren weiter. Immer wieder halten wir Ausschau, da es aber nichts passendes gibt, beschließen wir bis Sokode weiter zu fahren, wo wir dann kurz nach 11.00 Uhr ankommen und im Gartenrestaurant des Hotel Central frühstücken. Wir waren dort schon öfters und im Schatten eines großen Baumes ist es angenehm zu sitzen, bevor wir nach einer Stunde weiterfahren.

Zwei weitere Stunden später – kurz nach 14.00 Uhr sind wir in Kara. Die Fahrt ist sehr anstrengend. Zwar sind die Straßen vor allem die ersten 2/3 ganz in Ordnung. Bis nach Atakpame sind aber alle 1 – 2 km Schwellen eingebaut und so muß der Fahrer jedes Mal abbremsen. Im Bus ist es relativ eng und was noch schlimmer ist die Klimaanlage funktioniert nicht und man kann nur 2 kleine Fensterchen öffnen, sodaß es im Bus unheimlich heiß und stickig ist. Wie immer sind wieder riesige Laster und völlig überladene Autos unterwegs.

Nachdem wir im Hotel eingecheckt haben treffen wir uns sofort mit Felix Magnangou, dem jahrelangen Kontaktmann der Togohilfe Donzdorf. Die zwei Hebammen, die wir seit Jahren finanziell unterstützen sind auch dabei. Eine dritte Hebamme ist kürzlich in Rente gegangen.

Durch die Coronapandemi waren wir 19 Monate nicht mehr in der Kara Region und bemerken sehr schnell, dass einiges von unserer Seite aus nicht ganz reibungslos gelaufen ist. Wir haben die Zuweisungen neu berechnet und auf Vordermann gebracht. Zwei Hebammen die nicht vom Staat bezahlt werden bekommen von uns ein monatliches Gehalt von 48,- Euro. Außer der Begleitung der Geburt betreuen sie die Frauen auch im Wochenbett und besuchen sie auch zu Hause. Dabei beraten sie die Frauen auch über weitere Untersuchungen und Impfungen der Kinder. Die beiden Frauen machen einen sehr engagierten Eindruck.

Mit Felix Magnangou sind wir in Beratungen eingetreten, mittelfristig ein kleines Gründerzentrum mit den Lehrlingen aus der Kararegion zu gründen, wenn sie ihre Ausbildung abgeschlossen haben. Wir sind uns einig, dass dies ein sehr aufwendiges Projekt sein wird, dass viel Mann – und Frauenpouwer fordert. Wir sind uns aber auch einig, dass Ziele notwendig sind um vorwärts zu kommen. Verschiedene Schritte, wie z.B. die Ausschau nach einem Grundstück wird Felix bis zum März 2022 recherchieren. So könnten wir dann bei unserem nächsten Besuch evtl. Nägel mit Köpfen machen.

Felix macht uns auf einen Antrag aufmerksam. Der Rektor und der Dorfchef aus Kpekiri stellen einen Antrag auf eine Primärschule und ein CEG (Realschule). Wir bitten ihn weitere notwendige Unterlagen wie Grundstücksverhältnisse, Zahl der Einwohner, der Schüler usw. zu organisieren. Wir werden dann zu Hause beraten. In den anderen Schulen läuft alles gut und Felix bedankt sich bei uns. Auch wir danken ihm, den Hebammen und allen die sich hier in der Region engagieren ganz herzlich.

Ein weiteres Thema war die Schülerspeisung in Kpindi, die wir für 6 Monate im Jahr finanzieren. Felix bittet dass wir die Schülerspeisung im kommenden Jahr von Januar – Juni weiter finanzieren. Es ist die Zeit, in der auf Grund der Wetterbedingungen die Nahrungsmittel am teuersten sind. Auf Grund der Pandemie sind die Lebenshaltungskosten zusätzlich extrem gestiegen. Die Mahlzeiten werden jede Woche von den Frauen aus einem anderen Ortsteil zubereitet und ausgegeben. Die Nachfrage nach den Mahlzeiten ist enorm und Felix betont mehrmals wie wichtig das Projekt ist. Er bedankt sich auch, dass wir inzwischen 11 Jugendlichen eine Ausbildung im ABCN ermöglichen und vor allem auch ihre Unterkunft und Verpflegung finanzieren.

Gerne wären wir noch nach Kpindi und die anderen Schulen gefahren. Die Straßen sind jetzt kurz nach der Regenzeit in einem so schlechten Zustand, daß dies leider nicht möglich ist.

Aus diesem Grund haben wir heute etwas Luft. Da es wahnsinnig heiß ist und wir ziemlich fertig sind, entschließen wir uns für 2 Stunden unser wunderschönes, klimatisiertes Hotelzimmer zu nutzen… denn so ein tolles Zimmer hatten wir in Togo noch nie …

Um 18.00 Uhr treffen wir uns nochmal mit Felix. Diesmal im Restaurant Marox, wo wir gemeinsam Abendessen und noch einige Zeit diskutieren, bevor wir zeitig ins Bett gehen. Morgen wollen wir um 5.30 Uhr losfahren…. also wieder volles Programm…

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1 Kommentar

Alexandra · 9. November 2021 um 19:36

Liebe Barbara, liebe Togo-Reisende! Toll, dass ihr nach so langer Zeit und trotz der widrigen Straßenverhältnisse den Norden besucht. Ich verfolge fleißig Eure Reise und hoffe, dass ihr wohlbehalten und mit vielen neuen Eindrücken zurückkommen werdet.

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