Mittwoch 30.11.2022 – unser erster Weg führt heute in die Autowerkstatt, wo die Monteure schon an unserem Auto arbeiten. Es war die Lenkungsstange zum rechten Rad gebrochen. Vorerst wurde eine gebrauchte Lenkungsstange eingebaut, bis aus Lome eine neue kommt.

Gleich nach dem Frühstück gehen wir heute mal ins Lager mit den Hilfsgütern aus dem Container. Einer großer Teil wurde von Victorine und ihrem Team schon verteilt. Wir sortieren die Kartons. Ein Rasenmäher wird im ABCN hergerichtet.

Neue Elektroteile übergeben wir an die Wekrkstatt und dann laden wir einige Karton ins Auto. Wir besuchen zunächst Mama Marie und bringen ihr einige der Kartons mit Kinderkleidung, Bettwäsche und Schulmaterial. Marie kümmert sich um Kinder aus ihrer Nachbarschaft und ist für sie wie eine Oma. Am Nachmittag nach der Schule, an den Wochenenden und in den Ferien sind sie sehr viel bei ihr. Sie singt uns spielt sehr viel mit ihnen und den Mädchen lernt sie auch das nähen. Jetzt sind die Kinder gerade im Kindergarten und in der Schule. Sie zeigt mir Fotos, von Kleidung, die sie für die Kinder aus Stoffen genäht hat, die sie aus dem Container bekommen hat.

Unser nächster Besuch gilt Antouan, die wir auch schon sehr lange kennen. Sie ist an Diabetes erkrankt und wir bringen ihr neben einem Testgerät auch ein Paket mit Wäsche u. Kleidung. Antouan freut sich sehr über unseren Besuch und ist auch sehr dankbar für die Geschenke. Wir bereden mit ihr einige privaten Angelegenheiten und versprechen am Freitag nochmal kurz vorbei zu kommen.

Während ich im Containerlager arbeite kommen einige der Lehrlinge aus dem Küchen- und Restaurantbereich und bedanken sich bei mir, dass sie hier sein dürfen und eine Ausbildung machen können. Da kommen unsere kleinen Geschenke aus dem Container gleich zum Einsatz. Die Mädchen bekommen alle ein Tuch und die Jungs ein Käppi….. unglaublich was für eine Freude man mit so kleinen Dingen machen kann…..

Den Rest des Tages verbringen wir im ABCN im Büro. Es gibt noch sehr viel zu tun. Hauptsächlich werden die Projekte des vergangenen Jahres abgerechnet. Wir diskutieren, was an den einzelnen Projekten noch optimiert werden muss. Es gibt Dorfchefs und Schuldirektoren, die von uns noch Anweisungen bekommen, was durch die Dorfbevölkerung noch zu erledigen ist. So muss z.B. in Agou Nyogbou und in Tsihinou Bauschutt aufgeräumt werden. Was bisher z.T. durch die Regenzeit noch nicht möglich war, aber jetzt in der Trockenzeit sehr gut von der Dorfbevölkerung erledigt werden kann. Mit Victorin besprechen wir die Versorgung der Waisenkinder. Es kommen immer mehr Anfragen nach Unterstützung für Kinder. Für ein Kind benötigt man monatlich ca. 10,- Euro um es mit Lebensmitteln zu versorgen.

Auch der Sozialfond für die Aprentis war ein Diskussionsthema. Damit werden Arzttermine und Medikamente für die Auszubildenden finanziert. Im Moment ist noch ein Restbetrag vorhanden. Vor dem Jahresende werden wir aber wohl noch einen kleineren Betrag zuschießen müssen.

Da nicht nur Leon, sondern auch einige der Ausbildungsmeister in den nächsten Jahren in Rente gehen haben sich die Verantwortlichen im vergangenen Jahr Gedanken gemacht und sind dabei die Nachfolgeregelungen mittelfristig zu lösen. Dabei haben sie zeitweise die Unterstützung eines Unternehmensberaters in Anspruch genommen.

Am Nachmittag kommt Adjo Nossou, er ist Lehrer an einer Schule in der Nähe von Xletivikondzi und der Trainer der Mädchen – Fußballmannschaften. Gerne hätte er auch einige der Mädchen aus den Fußballmannschaften mitgebracht, die meisten sind aber noch in der Schule und für viele ist es ein Problem zu kommen, weil sie weit verstreut in und um Kpalime wohnen. Dafür hat er die vier Freiwilligen Praktikanten Maria, Firdaws,Joshua und Vanessa mitgebracht. Wir hatten uns schon in der vergangenen Woche kennengelernt. Die vier sind seit September für 1 Jahr in Togo. Maria arbeitet an der Schule von Adjo Nossou, Firdaws in einer Behinderten Einrichtung, Joshua an einem College und Vanessa an einer Schule mit blinden Kindern. Alle vier sind sie sehr engagiert und möchten gerne mit Adjo Nossou ein Projekt mit den Fußball Mädchen starten. Adjo kennen wir ja schon länger und er ist sehr engagiert mit den Fußballerinnen und auch als Lehrer an seiner Schule. Maria und Firdaws, die in Deutschland auch schon über 10 Jahre Fußball spielt haben sich schon Gedanken gemacht und mit Adjo beraten. Ihnen schwebt ein Projekt vor, das man „Stärkung der Persönlichkeit von Mädchen durch Fußball“ nennen könnte. Sie werden zunächst ihre Ideen ausarbeiten, eine Liste der Mädchen erstellen, die evtl. auch eine Freundschaft per Whats App mit Mädchen aus Deutschland eingehen möchten. Sehr gut könnten sie sich vorstellen ein Fußball Camp an einem Samstag od. evtl sogar an einem ganzen Wochenende für die Mädchen zu organisieren. Wir sichern ihnen unsere Unterstützung zu und bleiben in Kontakt. Schon seit über einem Jahr haben wir Kontakt zu Fußballmädchen aus Ruppertshofen und ihren Eltern. Ein Trainer und Organisator aus dem Verein in Ruppertshofen hatte die Idee und ist auf uns zugekommen. Im Frühjahr kamen mit dem Container schon eine ganze Menge Pakete aus einer Sammelaktion des Ruppertshofener Vereins mit nach Togo um die Mädchen hier zu unterstützen. Adjo hat eine Liste erstellt, was sie brauchen können. Wir versprechen, dass wir uns umsehen und schauen was wir organisieren können. Wir überreichen zwei Sätze mit Trikots aus Böbingen und Durlangen und einen Koffer mit neuen Stulpen für 3 Manschaften, sowie Fußbälle und Pumpen…. da ist die Freude groß.

Anschließend sitzen wir noch eine ganze Weile zusammen und diskutieren über das Freiwilligenprogramm, unsere Projekte und vieles mehr. Wir freuen uns, dass wir uns kennengelernt haben und sind sicher dass es ein gutes Projekt werden wird. Zwischendurch kommt noch Sahra Djossou, ein kleines Mädchen, das von uns vor ein paar Jahren einen Schulranzen bekommen hat und uns seither immer besucht wenn wir in Togo sind. Dann kommt noch Emma, die seit vielen Jahren im Macumba arbeitet und jetzt ein Baby bekommen hat.

Nach dem Abendessen sitzen wir noch kurz auf der Terrasse und diskutieren. Heute gehen wir jedoch bald in’s Bett, denn morgen wollen wir um 6.30 Uhr zum Nangbeto Staudam fahren, wo wir in Fangnediho gerade ein Schulbauprojekt haben….. ich werde natürlich berichten und bis dahin grüße ich Euch ganz herzlich aus Togo.

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1 Kommentar

Deborah Siller · 2. Dezember 2022 um 9:28

Es ist so schön wie immer wieder neue Projekte entstehen. Einfach so nebenbei für uns und in Togo ist das eine ganz große Sache mit viel Potential. Daumen hoch für alle Frauenfußball Mannschaften von der Kreisliga bis zur Bundesliga weltweit⚽🏆

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