yangon

Freitag 24.3.2023 … heute heißt es früh aufstehen, denn wir starten zur letzten Etappe unserer Reise. Es heißt Abschied nehmen von der netten Familie im Hotel Orchidee.

Die Koffer werden gepackt und verladen und schon kurz vor 7.00 Uhr sind wir im Macumba zum Frühstück. Zum letzten Mal werden wir von Esther und Elam mit einem leckeren Frühstück und vielen frischen Früchten verwöhnt. Pünktlich um 8.00 Uhr gehts los. Etwas eng – zu fünft im vollgepackten Auto.

Durch Kpalime müssen wir einen Umweg fahren. die Hauptstraße ist komplett gesperrt, da anscheinend seit einigen Tagen der Präsident in der Stadt ist. Bei der Uni in Tove stehen links und rechts hunderte von Schüler um den Präsidenten zu begrüßen…. ob er wohl kommt ?

Eigentlich sollte er gestern die neuen Markthallen einweihen. Da ist er zur Enttäuschung vieler Togoer aber nicht gekommen. Überall sind Straßensperren, Polizei und Militär – so sind wir länger als geplant unterwegs bis wir den Stadtrand erreichen.

Landschaftlich fahren wir durch eine schöne Gegend. Viel Wald und viel grün. Auf Grund des Regens in der vergangenen Nacht hängen dicke Nebelschwaden über den Bergen.

Jetzt geht es aber flott vorran. Zunächst 35 km auf der Hauptstraße in Richtung Lome. Dann biegen wir ab in Richtung Westen, auf die 85 km lange Piste nach Notse. Da es in der Nacht ordentlich geregnet hat stehen auf der z.T.sehr holprigen Piste viele riesengroße Wasserpfützen und das Fahren ist nicht immer ganz einfach.

Auf den Feldern arbeiten viele Menschen und bereiten jetzt zum Ende der Trockenzeit ihre Felder für die neue Aussaat vor. Auch große Äcker werden mit einer Hacke von Hand hergerichtet. Eine schweißtreibende Arbeit bei 35 Grad und 76 % Luftfeuchtigkeit.

Auffallend viele Viehherden sind unterwegs. Wahrscheinlich werden sie zu einem Viehmarkt nach Lome getrieben.

In Notse erwartet uns ein absoluter Höhepunkt unserer Reise.

Im ersten Moment sind wir ziemlich überrascht. Wir fahren um eine Kurve und da stehen plötzlich hunderte von Schüler links und rechts der Zufahrt um uns jubelnd zu begrüßen …. Gänsehaut pur … Die Schülerband ist voll im Element, es herrscht eine tolle Stimmung und wir sind überwältigt.

In einer Ansprache von Done, die wie immer bravourös von Birgit übersetzt wird, überbringt er die Grüße vom Landrat des Ostalbkreises Dr. Joachim Bläse und Bürgermeister Michael Rembold aus Waldstetten.

Viele Honorationen von der Schulverwaltung, der Kirche, der Stadt und Elternvertreter halten Reden und bedanken sich für unseren Besuch, für die bereits gebaute „Klaus-Pavel-Schule“ und vor allem für die neue „Ostalb-Schule“, für die heute der Grundstein gelegt werden soll.

Nach vielen Reden, Gesängen und Musikstücken schreiten wir zur Grundsteinlegung. Bereits nächste Woche soll mit dem Bau des zweiten Schulgebäudes begonnen werden. Finanziert wird der Bau unter anderem durch Spenden des Landratsamts Ostalb und der Gemeinde Waldstetten.

Dazu spricht der Bischof zunächst ein Gebet, eine kleine Flasche mit einem Text, in dem die Spender erwähnt sind wird in den Hohlraum eines vorbereiteten Steines gelegt. Dann wird vom Bischof, dem Schuldirektor und Done gemeinsam ein Felsstein eingemauert.

Anschließend dürfen wir noch jeder einen Baum pflanzen. Die Pflanzlöcher dafür sind schon vorbereitet.

Nach diesem überwältigenden Vormittag verabschieden wir uns – nicht ohne noch viele Fotos mit den Kindern zu machen. Alle wollen aufs Bild.

Dann steigen wir ganz schön geschafft ins Auto …. inzwischen hat es 36 Grad und 79 % Luftfeuchtigkeit.

Zunächst fahren wir gut 100 km südwärts nach Tsevie, von dort geht es dann ca.50 km westlich nach Tabligbo und dann sind es noch ca. 30 km nach Afanyangon. Auf den holprigen Pisten werden wir wieder ordentlich durchgeschüttelt und es gibt einiges spannendes und kurioses zu sehen.

Wenn wir im Süden sind haben wir die letzten Jahre immer in Aveve in einem Hotel gewohnt. Wie schon zuvor im Hotel Millenium ist der Service immer schlechter geworden. Leon hat für uns ein neues Hotel gefunden, in dem wir unsere Zimmer beziehen. Wir sind eine der ersten Gäste und sind gespannt wie sich das Hotel in den nächsten Jahren entwickelt. Es ist alles sehr sauber (die Matratzen sind noch in der Folie eingepackt), doch sind Einrichtungsgegenstände und Sanitärarmaturen sehr primitiv und von schlechter Qualität.

Anschließend fahren wir gleich weiter nach Agbetiko… man fühlt sich in’s Mittelalter versetzt. Aus diesem Dorf stammt Leon. Normalerweise sind wir dann immer in seinem Haus und werden von Victorine und vielen Frauen aus dem Dorf zum Frühstück und zum Abendessen bekocht und sehr verwöhnt. Victorin ist gerade sehr stark erkältet, liegt im Bett und konnte nicht mit in den Süden reisen. Aus diesem Grund haben wir unseren Aufenthalt im Süden auch um einen Tag gekürzt. Zunächst machen wir einen kleinen Abstecher am Mono. Eigentlich wollten wir mit dem Einbaum übersetzen, doch leider hatte der Bootsmann schon Feierabend.

Einen Abstecher machen wir noch am Haus von Leon und er schaut kurz nach dem rechten.

Leons Nachbarinnen bereiten gerade ihre Palmkerne für den Verkauf vor. Sie haben sie im Laufe des Tages geerntet und werden jetzt in Mühevoller Handarbeit von den restlichen Fasern befreit indem die Frauen die Kerne aus einer großen Schüssel kippen, Kinder haben große Bastfächer, mit denen sie wedeln und dadurch werden die feinen Fasern weggeblasen.

Der Vorgang wird mehrmals wiederholt. Die Arbeit ist sehr mühevoll.

Da es inzwischen schon dunkel wird fahren wir zurück nach Afanyangon, wo wir in dem Restaurant beim Hopital zu abend essen. Es gibt im Lokal kein Licht, weil der Strom abgeschaltet ist. Kurzerhand werden Tisch und Stühle ins Freie getragen, da ist es dann nicht ganz so dunkel. Vorteil der Dunkelheit … man sieht nicht so genau wie schmutzig es ist. Vorsichtshalber verzichten wir heute auf den Salat. Es gibt Poulet ( ein Hahn oder Huhn …. heute mit vielen Flugstunden) dazu gibt es eine sehr scharfe Soße und Cuscus und zum Nachtisch frische Ananas. Anschließend fahren wir zurück zum Hotel und nach einer erfrischenden Dusche sitzen wir noch bei einem kühlen Getränk im Hof des Hotels und fühlen uns wie in einer lauen Sommernacht.

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1 Kommentar

Deborah · 2. April 2023 um 8:58

Wahnsinn, was für ein Tag. Ich bin beeindruckt von dem lebendigen Text und den schönen Bildern. Toll wie sich die Schuleinweihungen weiterentwickeln!👍

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