Samstag 25.3.2023 … relativ gut haben wir in der letzten Nacht geschlafen und starten schon früh in den Tag. Zum letzten Mal werden die Koffer gepackt. Mit viel hin und her gepacke – bis Huberts 400 Stofftaschen, die im ABCN von den Schneiderei – Lehrlingen genäht wurden, mit verstaut sind und hoffentlich kein Koffer zu schwer ist. Bereits um 7.00 Uhr sind wir im Restaurant zum Frühstück und heute sind wir froh, dass wir noch Restbestände an Wurst, Käse und Vollkornbrot haben. Der Service im Restaurant läßt zu wünschen und allzu sauber ist es auch nicht – aber Augen zu und durch…. wir sind ja Afrika erprobt …..

Wie geplant starten wir pünktlich zu unserer Fahrt nach Djigbe……

Das kleine Dorf, das zur Gemeinde Bas-Mono 2 gehört, liegt im Süden Togos im Monotal. Auch dort wollen wir demnächst eine Primärschule bauen und heute soll der Grundstein gelegt werden.

Bereits im November waren wir hier und haben uns die Gegebenheiten angeschaut. Die Schulgebäude bestehen aus (Apatams) primitive Lehmbauten mit Stroh bzw. Blechdach und für uns ist es auf jeden Fall klar, dass hier ein Neubau absolut erforderlich ist.

… Trommelwirbel zum Empfang …

Auch hier werden wir mit Tanz, Musik und TamTam begrüßt.

…. immer wieder … Frauen bei traditionellen Tänzen ….

Der Kantonchef, der Dorfchef, der Vorsitzende des CVD (Dorfentwicklungsverein) und Elternvertreter halten Reden und bekunden darin ihre Freude über unseren Besuch und vor allem ihren Dank für den Bau einer Schule. Leon weißt, wie schon am Vortag in Notse, darauf hin, dass die Mithilfe der Dorfbevölkerung Pflicht ist und ermahnt die Leute, sich auch daran zu halten und ihre Dienste zu erfüllen.

Auch Done spricht zur Bevölkerung und vor allem auch zu den Schülern und macht nochmals deutlich wie wichtig, die Mithilfe der Bevölkerung ist.

Er erzählt auch wer für die Finanzierung der Schule verantwortlich ist und spricht, unter viel Beifall der Bevölkerung, seinen Dank an die Sponsoren aus.

… und immer wieder strahlende Kinderaugen …

In einem Vertrag werden die Richtlinien für den Bau, die Mithilfe der Dorfbevölkerung und auch ein Betreuungsvertrag für den langfrisitgen Erhalt des Bauwerkes festgehalten und vom Bürgermeister, dem Dorfchef, dem Vorsitzenden des CVD, dem Schulrektor, Leon Djossou und von Anton Weber unterzeichnet.

Auch in Djigbe findet eine sehr feierliche Grundsteinlegung statt und auch hier wurde extra ein großer Steinblock gemauert, in den dann ein Stein eingemauert wird.

Von den Maurern wird der Stein anschließend noch schön verputzt und das Datum eingraviert.

Ja und wie abgesprochen durften wir auch hier noch jeder einen Baum pflanzen und auch hier sind die Pflanzlöcher schon vorbereitet.

Stephan kommt heut ganz schön in’s schwitzen ….

Nicht unbedingt zu unserer Freude gab es anschließend noch für alle frischen Palmwein aus einem Kanister (inklusive Mücken, die darin rumschwimmen) zu trinken….bisher haben wir die Reise gesundheitlich gut überstanden …. hoffentlich bleibt das so ….

Nun wird es aber Zeit, dass wir uns verabschieden, denn wir fliegen ja nach Hause und haben noch die Strecke nach Lome vor uns. Auf der Piste nach Lome, werden wir vom Bürgermeister aus Djigbe eingeholt und noch in eine kleine,sehr schöne Dorfkneipe zu einem kühlen Getränk eingeladen.

Dabei diskutieren wir noch einige wichtige Themen. Der Bürgermeister berichtet unter anderem, dass das Klima auch in Togo Auswirkungen auf die Landwirtschaft hat. So kommt der Regen in letzter Zeit verspätet oder in wesentlich geringerem Ausmaß. In der letzten Erntesaison hat es z.B. große Ausfälle bei den Tomaten gegeben.

Als wir weiter fahren sehen wir auf der Strecke viele Familien, die auf den Feldern arbeiten. Momentan wird der Maniok geerntet und die Felder für die neue Aussaat werden vorbereitet.

Im fruchtbaren Monotal wird auch viel Gemüse angebaut.

Wir sehen ein sehr schönes Feld mit Mais und Maniok. Der Mais wird in einigen Monaten geerntet und dann hat der Maniok genügend Platz zum wachsen.

Auf einem anderen Feld werden Erdnüsse angebaut. Auf zwei vorderen Reihen werden gerade Stecklinge von Maniok gesetzt. Endlich darf Stefan auch ans Werk und mit einer afrikanischen Hacke die Löcher graben. Maniok zählt neben der Yamswurzel zu den wichtigsten Nahrungsmittel der Togoer.

Gerne hätte Stephan noch weiter mit auf dem Feld gearbeitet, doch wir müssen weiter nach Lome. Die Gegend hier ist sehr fruchtbar und die Böden sind sehr gut. Auch landschaftlich ist es hier sehr schön….allerdings sind wir schon betroffen, in welch ärmlichen Verhältnissen die Menschen hier leben.

Durch den Regen ist die Strecke auf der Piste anstrengend zu fahren und auf der befestigten Straße herrscht sehr viel Verkehr….

…und zwischen durch kann ich aus dem Auto heraus z.T. kuriose Fotos machen….

In Aneho fahren wir an am Togolac vorbei … dort sind die Kolonialmächte mit ihren Schiffen in Togo gelandet. Oft haben wir hier schon eine Rast eingelegt…. heute reicht die Zeit leider nicht mehr….

Zum Abschluß gehen wir nochmal ins Hotel Robinson Plage, wo wir traditionell nochmal essen, die schöne Aussicht genießen und noch ein bisschen Meeresbrise schnuppern.

Mit Leon lassen wir die Reise nochmal Revue passieren und besprechen noch wichtige Details in Bezug auf unsere Projekte für das laufend und auch für das kommende Jahr.

Zwischendurch kommt vom Geologe, der in Moumoune ( in der Nähe von Dapong) nach Wasser gesucht hat, die Nachricht, dass er erfolgreich war. Er hat 3 Stellen gefunden, wovon zwei zur Bohrung favorisiert wurden.

Im Robinson plage besteht sogar die Möglichkeit, dass wir nochmal duschen können und uns Kleidungsmäßig schon auf die Temperaturen in Europa einstellen. Kurz vor 17.00 Uhr brechen wir dann auf in Richtung Flughafen und jetzt ist richtig was los auf den Straßen – es hat wieder geregnet und der Weg bis zur Hauptstraße ist abenteuerlich.

Am Flughafen werden unsere Nerven noch mal richtig strapaziert – das ist eigentlich schon normal….

Schon bei der Einreise muss man ja ein sehr kompliziertes Visaverfahren durchlaufen und das Visa online in Berlin beantragen. Für die Ausreise muss man ebenfalls ein ähnliches Formular ausfüllen.

Im November haben wir das am Abend vor der Rückreise am Handy gemacht und das war so kompliziert, dass wir beschlossen haben, das Formular schon zu Hause am PC auszufüllen. Das Onlinverfahren gibt es erst seit September und es ist noch nicht ganz ausgereift. Es gibt immer Problem beim eintragen von Daten. So konnte man z.B. das Ausreisedatum nicht korrekt angeben und jetzt gab es natürlich mal wieder Stress am Schalter. Auch bei der Gepäckaufgabe gab es wieder Probleme und im Laufe der Zeit waren wie ganz schön genervt über die Schwerfälligkeit des Personals an den verschiedenen Schaltern. Heute sind sie besonders nervig, wahrscheinlich auch weil die Klimaanlage nicht funktioniert und es im Flughafengebäude unerträglich heiß ist…..auch wir sind geschafft als wir endlich durch alle Kontrollen sind … x mal alle Papiere…3 mal Koffer öffnen, an jedem Rucksack sämtliche Fächer durchwühlen oder ausräumen und dann nochmal alle Papiere und nochmal einen Stempel….

Irgendwann sitzen wir dann endlich im Flieger und sind heute richtig froh, dass wir 2 Sitze an der Außenseite zusätzlich gebucht haben …. in den mittleren Reihen sitzen einige Frauen mit kleinen Kinder ohne zusätzlichen Sitz für die Kinder – also alles beengt und auch einiges an Geschrei…..

Es ist schon dunkel als der Flieger abhebt.

Der Flieger startet überpünktlich um 19.50 Uhr. Für die 813 km nach Niamey in Niger benötigt er 1Stunde und 15 Minuten. Die meisten Passagiere steigen in Niamey zu und um 23.40 Uhr starten wir in Richtung Paris. Beim Start in Lome waren wir noch eine Stunde hinterher. Hier in Niamey sind wir in der gleichen Zeitzone wie in Frankreich u. Deutschland. In der Nacht wird aber noch die Uhr umgestellt und dann ist Togo uns zwei Stunden hinterher. Für den Flug von Niamey nach Paris werden 3939 km zurück gelegt, zwischendurch gab es einige ordentliche Luftturbulenzen und genau um 6.00 Uhr landen wir in Paris.

Dort erwartet uns dann nochmals eine Geduldprobe … kaum ausgestiegen, zwei Gänge weitergelaufen und schon stehen wir wieder vor einer Gepäckkontrolle, wieder Koffer öffnen und auspacken… Birgits Rucksack wird fast zerlegt … doch bei uns gibt es nichts zu finden ….

… und jetzt heißt es warten, denn erst um 14.00 Uhr geht es weiter nach Stuttgart. Zum Glück gibt es im Flughafen von Paris tolle Schlafmöglichkeiten, die wir dann auch nutzen ….

Als wir dann endlich im Flieger nach Stuttgart sitzen sind wir schon ganz schön erledigt und sind froh, dass der Service vom Waldstetter Reisebüro so hervorragend klappt. Alex ist superpünktlich da und holt uns am Flughafen ab.

Zuvor werden wir am Ausgang noch von einem Zollbeamten angehalten. Er will wissen woher wir kommen und ob wir etwas zu verzollen haben … er fragt nach Schmuck und Früchten….wieviel Bargeld wir haben……und dann fragt er doch tatsächlich ob wir Taschen im Gepäck haben … ich hab mir’s überlegt ob ich sage … ja wir haben 400 Stofftaschen gekauft … aber wahrscheinlich hätte er gedacht, dass wir ihn veräppeln, also sagte ich nichts….

Für unsere kleine Reisegruppe geht eine spannende, arbeitsreiche, aber sehr schöne und harmonische Reise zu Ende. Wir haben fast ganz Togo bereist – ganz im Süden von Lome und Aneho über Notse und Kpalime, über Elavagnion auf dem Plateau de Day bis Tandjoure ganz im Norden Togos sind wir in den zwei Wochen fast 2000 km gefahren – und das zumeist auf afrikanischen Pisten. Es war sehr schön, dass mein Cousin Stefan und seine Frau Birgit dabei waren – Dir liebe Birgit ganz herzlichen Dank für Deinen tollen Einsatz als Übersetzerin.

Danke sagen möchte ich auch den treuen Lesern meines Blog’s. Vor allem auch denen, die mir so schöne Kommentare geschrieben haben sage ich ein herzliches Akbekaka … im November geht es wieder nach Togo und da werde ich natürlich wieder berichten…. bis dahin liebe Grüße

Loading


2 Kommentare

Anonymous · 28. März 2023 um 7:41

Vielen Dank für euren unermüdlichen Einsatz!
Durch diese Reiseberichte sehen wir wo unsere Hilfe benötigt wird und das Leben in Togo verbessert.
Uli

Patricia Allgaier · 3. April 2023 um 12:48

Liebe Barbara,

vielen lieben Dank für deine Blogeinträge. Dass ihr am ersten Tag verschlaft habt, habe ich auch nicht für möglich gehalten. Eure Reise war mal wieder sehr ereignisreich. Vor allem die Berichte vom Norden Togos waren sehr interessant. Schön, dass ihr alle wieder gesund nach Hause gekommen seid. Der Stress beim Rückflug kann ich nachempfinden. Liebe Grüße und bis hoffentlich bald.

Schreibe einen Kommentar

Avatar-Platzhalter

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert