Dienstag 21.3.2023 … Nach dem Frühstück findet heute im ABCN ein Treffen mit den Ausbildern und den Auszubildenden statt. Alle Auszubildenden, die gerade nicht im CRETFP (Berufsschule in Kpalime) oder auf einer Baustelle sind, sitzen im Klassenraum und auch alle Ausbilder und einige Mitarbeiter sind gekommen.

Ein ausgibiger Gesprächspunkt war der Wunsch einiger Ausbilder für ein Praktikum in Deutschland. Nach längerer Diskussion wurde vereinbart, dass wir versuchen eine digitale Fortbildung aus Deutschland zu organisieren. Einige Wünsche an Maschinen und Geräten wurde an uns herangetragen, wie z.B. Stemmeisen, Sägeblattschärfer, Hobelmesserschärfer, Bits – Vorsätze für verschiedene Schrauben, Fräse für Falzblätter, Elektrowerkzeug, Overlocknähmaschine und eine Nähmaschine zum versäubern von Säumen (Kettlmaschine?).

Die Lehrlinge berichteten, das sie dankbar sind, dass sie durch den Besuch des Unterrichts am CRETFP einen weiteren Abschluß in der Tasche haben (Technikerabschluß). Die Mädchen aus der Schneiderei haben jetzt die Möglichkeit ab dem dritten Lehrjahr einmal im Monat für eine Woche den Unterricht im Ausbildungszentrum des Centre Artisanal zu besuchen. Das Zentrum wird von der giz unterstützt. Victorin hat ihnen kürzlich zwei Nähmaschinen aus dem Container gebracht, da die Ausstattung auch nicht optimal ist.

Am Nachmittag wollen wir auf die Missa-Hoe fahren dort befindet sich eine weitere Aufforstungsfläche.

Die Missa Hoe wurde 1890 von Jesko v.Puttkammer erbaut. Er war während der deutschen Kolonialherrschaft der Kommissar für Togoland. Er benannte den Verwaltungssitz nach seiner Geliebten Maria (Misa) Esterhazy de Galantha. Die Station war 5 Tagesmärsche von der Hauptstadt Lome entfernt und lag am damals einzigen Pass der über die Togogebirgskette führte. Ursrünglich war sie als Forschungsstation geplant, diente dann zur Bekräftigung des Kolonialanspruchs der Deutschen gegenüber England. Denn die Station lag in einem umstrittenen Gebiet der beiden Kolonialmächte. Ein Handelsweg führte über den Pass an britischem Gebiet vorbei nach Lome. Da das Klima hier oben wesentlich besser ist als in der tieferliegenden Region und der Hauptstadt Lome, kamen viele Soldaten mit Tropenkrankheiten zur Erholung hier her. Die Gebäude der alten Station stehen heute noch und beherbergen ein Restaurant und eine Jugendherberge.

Ganz in der Nähe gibt es im Wald noch einen deutschen Soldatenfriedhof.

Auf der Missa Hoe haben wir seit 2006 eine Fläche von 24 ha aufgeforstet. Dabei handelt es sich hauptsächlich um Nutzholz wie z.B. Teak, Cordia und einige Akazien.

Landschaftlich ist es eine sehr schöne Gegend und entlang der schmalen Passstraße stehen noch viele alte Bäume, die z.T. sogar noch aus der Kolonialzeit stammen.

Auf der Anfahrt kommen wir an einem Hang vorbei, an dem gerade zwei Männer ein Fläche abbrennen. In Togo wird leider sehr oft auf diese Weise das Unkraut entfernt. Zum Glück ist es nicht unsere Fläche.

Schon von weitem kann man den von uns bepflanzten Hang sehen. Die Bäume sind sehr gut angewachsen. Auf den Anbauflächen war wieder der Arbeiter unterwegs, den Roman und Done schon im November getroffen haben. Er freut sich sehr über den Besuch aus Deutschland und zeigt voller Begeisterung das Ergebniss seiner Arbeit. Gemeinsam mit einigen Männern vom Dorf wird er in der kommenden Regenzeit eine Restfläche von knapp einem halben Hektar bepflanzen. Hier an den steilen Südhang ist das eine mühevolle Arbeit.

Nach einem echten togoischen Kaffee auf der Terrasse des Campements treten wir die Rückfahrt an, denn es beginnt schon dunkel zu werden.Als wir im Macumba ankommen, erwartet uns schon unser nächster Programmpunkt. Atu, der Trainer der Fußballmädchen ist mit den beiden Freiwilligen-Praktikantinnen Maria und Firdaws gekommen. Sie bringen uns die Adressliste der Mädchen, die gerne mit Fußballmädchen aus Deutschland eine Brieffreundschaft haben möchten. Wir möchten die Mädchen gemeinsam mit den Fußballmädels aus Ruppertshofen weiterhin unterstützen und planen für die Osterferien ein Wochenende mit einem Fußballcamp in Tomegbe.

Am Abend sind wir bei Victorine und Leon zum Abendessen eingeladen.

Nach einem leckeren afrikanischen Essen und ausgibigen Gesprächen verabschieden wir uns und lassen den Abend auf unserer Hotelterrasse ausklingen.

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