Samstag 18. März 2023 … schon um 7.00 Uhr haben wir uns im ABCN getroffen. Da war schon einiges los, denn heute startete der zweite Stadt Marathon der Lions Sierning und Hilfe für Togo e.V. .

An dem Lauf, der von Victorin und den Mitarbeitern im ABCN organisiert wird nahmen 80 Läuferinnen und Läufer teil.

Zunächst starteten die Mädchen zu ihrem 4 km langen Lauf und knapp eine halbe Stunde später die Jungs zu dem 6 km langen Lauf durch die Stadt bis zum ABCN.

Im vergangenen Jahr ist unser Vorstand auch mit gelaufen. Doch heute ist ihm die Tour in den Norden noch in den Knochen gesteckt und er hat verzichtet.

Wir sind überwältigt von den Leistungen der Jugendlichen, die bei faßt 30 Grad einen solchen Lauf absolvieren. Alle Altersklassen werden gleich bewertet. Die jüngste Teilnehmerin war gerade mal 15 Jahre. Als älteste Teilnehmerin nahm die Sekretärin Afi vom ABCN teil. Beide waren besonders stolz, den das jüngste Mädchen war die Siegerin bei den Läuferinnen und die Sekretärin ca.10 – 15 Jahre älter als alle anderen Teilnehmer. Der Zieleinlauf war zum Teil sehr dramatisch, denn einige der Läuferinnen und Läufer klappten beim Zieleinlauf gleich zusammen, erholten sich aber Gott sei Dank wieder relativ schnell.

Nach dem Lauf gab es für alle Teilnehmer und Helfer ein Essen und süße Getränke und im Anschluß wurde die Siegerehrung durchgeführt.

Im letzten Container haben wir T-Shirts und Medaillien mitgeschickt, die von den Lions aus Sierning gespendet wurden. Es waren glücklicherweise soviele, dass alle Teilnehmer ausgestattet werden konnten.

Jeweils die ersten drei Sieger bei den Mädchen und Jungen erhielten als Preis noch 1 Fahrrad. Da war die Freude natürlich riesig.

Nach der Veranstaltung ging es sofort weiter. Wir wurden schon von 2 Besuchern erwartet. Zunächst besuchte uns Sosthene, der aus Sodo stammt und den wir schon seit 30 Jahren kennen. Er erzählte, dass der Verein aus Hannover schon seit vier Jahren nicht mehr nach Sodo kommt und sie im Dorf dringend Hilfe bräuchten. Wir versprechen, dass wir versuchen im November bei Ihnen vorbei zu schauen. Anschließend hatten wir mit Julie, der Frau unseres verstorbenen Freundes einen Gesprächstermin. Rudi betreute das Aufforstungsprojekt auf dem Plateau de Day und ist im Februar vor zwei Jahren plötzlich verstorben. Zusammen mit dem Vorarbeiter Amenijo und 4 weiteren Arbeitern betreut Julie das Projekt weiter. Julie unterbreitet uns die momentane Situation und erzählt, dass die Gruppe den größten Teil der Fläche um die Bäume herum gerodet hat. Beim Rest wären sie gerade drann. Wir versprechen morgen auf die Farm zu kommen und uns die Aufforstungsflächen anzuschauen.

Inzwischen ist es schon kurz nach Mittag und sehr heiß. Wir beschließen eine Erfrischungspause einzulegen und gehen dazu in das dem ABCN angegliederte Restaurant Macumba. Dort ist es immer sehr schön zu sitzen. Es wird hervorragend gekocht. Zur Zeit werden dort über 30 Apprentis in 2 Schichten zu Restaurant Fachkräften oder Koch/Köchin ausgebildet. Man merkt es ist Wochenende, denn das Restaurant ist gut gefüllt. In der Küche sind sie gerade dabei FuFu zu stampfen. Dazu wird die Yamswurzel geschält, grob zerhackt, gekocht und dann in einem Holzgefäß mit großen Holzstampfern zu einem sehr glatten Brei gestampft. Eine kräftezehrende Arbeit, die man immer zu zweit oder zu dritt macht. Dazu muß man sich sehr konzentrieren, damit man im Takt bleibt. Stefan hilft fleisig mit, damit auch wir zu einem leckeren Mahl kommen.

Aus dem glatten Brei, der sehr stärkehaltigen Frucht formt man einen Kloß, der unseren Hefeklößen ähnelt und dazu gibt es dann Fleisch und Soße in verschiedenen Variationen. Wir entscheiden uns für Poulet und Soß Arachid und haben eine gute Wahl getroffen.

Auf dem Foto ist meine Portion zu sehen. Wir haben uns zu dritt für eine Portion entschieden, die normalerweise 3 Klöße (pro Kloß gut 15 cm Durchmesser) umfasst. Wir waren nach der kleinen Portion pappsatt und es hat hervorragend geschmeckt.

Um 17.00 Uhr gibt es dann einen weiteren Höhepunkt. Auf dem Sportplatz des CRETFP (ein Berufsschulzentrum) findet ein Fußballmatch der Mädchen statt. Schon als wir ankommen herrscht eine tolle Stimmung und die Mädchen tanzen und lachen gemeinsamm. Wir sind schon sehr begeistert. Alle Mädchen waren am Morgen schon beim Stadtlauf dabei und sind jetzt schon wieder voll in Aktion.

Wir unterstützen die Mädchen schon lange und vor allem die Fußball Mädels aus Ruppertshofen engagieren sich sehr für das Projekt, indem sie z.B. auch Trikots, Stutzen usw. bei umliegenden Fußballvereinen sammelten, die wir dann mit dem Container nach Togo geschickt haben.

Anton darf zum Spielbeginn den Ball anstoßen und wir kommen in den Genuß eines schönen Freundschaftsspieles. Das bei etwa 34 Grad auf einem sehr primitiven Sportplatz mit einfachsten Mitteln ausgetragen wird … und doch ist zu spüren mit welcher Freude die Mädels bei der Sache sind.

Das Spiel endet dann 2:0 für die Mädels in den goldenen Trikots. Beide Mannschaften bekommen von uns ein Kuvert mit einem Geldbetrag überreicht und freuen sich riesig. Anton verspricht ihnen, dass wir sie weiterhin unterstützen werden. Die Mädchen kommen aus verschiedenen Stadtteilen Kpalimes und den umliegenden Dörfern. Es ist für sie immer sehr schwer zum Training zu kommen und für die Fahrt zu Spielen müssen öfters Fahrzeuge gemietet werden. Auch an Material wie Tornetze, Handschuhe für Torwart, Schienbeinschoner, Kickstiefel, Stoppuhr, Magnettafel für theoretischen Unterricht usw. fehlt es. Wir werden auf jeden Fall versuchen im nächsten Container wieder etwas zu schicken.

Jetzt beginnt es schon langsam dunkel zu werden, was in Togo immer sehr schnell geht. Etwa um 17.45 Uhr beginnt es zu dämmern und um 18.00 Uhr ist es Nacht und das ist das ganze Jahr gleich. Es liegt daran, dass Togo relativ nahe am Äquator liegt. Nach dem umfangreichen Programm sind wir auch ziemlich geschafft und beschließen den Abend im Macumba ausklingen zu lassen, denn auch morgen wartet auf uns wieder ein ereignissreicher Tag.

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