Sonntag, 19.3.2023 … heute schlafen wir ein kleines bisschen länger und sind erst um 8.00 Uhr zum Frühstück im Macumba. Anschließend starten wir zu unserer Fahrt nach Elavagnion auf dem Plateau de Day. Zunächst fahren wir auf der gut ausgebauten Straße nach Adeta. In der Stadtmitte geht es dann links ab und schon kurz darauf steigt die Passstraße steil bergauf. Durch grünen Wald auf der einen Seite und einen herrlichen Blick ins weite Land auf der anderen Seite. Je höher man kommt, um so angenehmer wird das Klima.

Beim erst Anstieg waren wir schon im November überrascht. Nach vielen Jahren wurde die Straße endlich ausgebessert. So kommen wir zunächst doch ganz gut vorran. Zwischendurch gibt es jedoch immer wieder Teilstücke, die noch nicht renoviert sind und man sieht sehr gut das es in der Nacht auch einen starken Regen gegeben hat.

Auf dem letzten Teilstück vor Elavagnion liegen große Haufen von Latterit-Kies-Gemisch. Das zur Ausbesserung der Straße verwendet wird. Es gibt noch einiges zu tun.

Das Plateau de Day ist eine Hochebene, die sehr landwirtschaftlich geprägt ist und zählt in Togo zum Hauptanbaugebiet von Kaffee und Kakao. Außerdem wachsen dort Yams, Maniok, Avocado und Bananen.Schon faßt seit Beginn unserer Tätigkeit sind wir auch auf dem Plateau de Day tätig und haben dort inzwischen große Flächen aufgeforstet. Rudi Reinhard hat die Projekte immer betreut. Amenijo und Julie erwarten uns schon und wir machen gemeinsam eine Rundfahrt über die Flächen, bei der wir fetstellen, das die Waldarbeiter gute Arbeit geleistet haben und die Wälder gut in Schuß sind.

Auf Grund des plötzlichen Todes von Rudi gibt es noch einiges zu regeln. Wir beschließen, dass wir uns am Dienstag nochmal in Kpalime treffen.

Jetzt wollen wir einen Sonntagsausflug in’s Monastere Dzobegan machen. Es ist ein Benediktiner Kloster, in dem wir auch schon oft übernachtet haben. Die Mönche bewirtschaften eine große Fläche, auf der sie einen Wald mit vielen verschiedenen Bäumen und einer Baumschule, eine Kaffeeplantage und Felder mit Bananen, Gewürzen und Kräutern bewirtschaften.

Wir besuchen noch die schöne Kirche, die zum größten Teil aus Natursteinen und Bambusholz erbaut wurde. Gerne hätten wir auch im Klosterladen eingekauft, doch am Sonntag hat der Laden leider geschlossen. Es ist schon 14.00 Uhr als wir wieder talwärts fahren. Bergab geht es flott voran und dann besuchen wir die Schwestern der heiligen Clarissa. Ein Orden der vor 60 Jahren in Brasilien gegründet wurde.

Das kleine Krankenhaus wurde von der isländischen Bank finanziert und vor ca. 15 vom ABCN erbaut. Schon bei der Ausstattung haben wir die Schwestern mit Krankenbetten, Bettwäsche, Instrumenten usw. unterstützt. Mit jeder Containerlieferung gibt es dann Pakete mit Hilfsgütern für die Krankenstation. Außerdem unterstützen wir die Schwestern bzw. die Patienten mit einem Sozialfond. Mit dem Geld werden Behandlungen für besonders bedürftige Menschen finanziert. Wie immer werden wir von den Schwestern mit großer Freude begrüßt.

Die ganze Anlage ist wunderschön mit vielen Kräuterbeeten, Blumen, Sträuchern und Bäumen aus denen viele Arzneimittel hergestellt werden. Die Tee’s, Tinkture, Salben usw. werden dann in der großen Apotheke verkauft.

Im Dispensaire werden vorwiegend schwangere Frauen betreut. Sie kommen auch zur Geburt, zur Nachsorge und zur Vorsorge und Impfungen der Kinder. Außerdem kommen vor allem Leute die an Malaria, Bronchialinfekten und Magen-Darm-Infekten erkrankt sind. Hauptsächlich finden ambulante Behandlungen statt, es besteht aber auch die Möglichkeit für stationäre Behandlungen, was vor allem nach Geburten und bei schweren Malariaerkrankungen in Anspruch genommen wird. Schwierige Fälle werden aber nach Kpalime oder Lome überwiesen.

Im vorletzten Container haben wir ein Ultraschallgerät mit nach Togo geschickt, das wir von einer Arztpraxis aus Bettringen bekommen haben. Die Schwestern sind ganz begeistert. Bei uns ist das Gerät schon recht altmodisch, doch in Togo leistet es noch sehr gute Dienste. Das Gerät macht wohl sehr gute Fotos und sie sind sehr froh, dass sie für ihr altes Gerät einen Ersatz bekommen haben. Schwester Patricia erklärt uns, dass das Gerät auf deutsch eingestellt ist und sie bräuchten ein Passwort, mit dem man das Gerät auf französisch umstellen kann.

Stephan schaut sich das Gerät an und kann Schwester Patricia auch einiges erklären. Er notiert sich Gerätenummern usw. und verspricht sich in Deutschland darum zu kümmern. Er hat Kontakt zu verschiedenen Firmen, die evtl. eine Lösung für das Problem haben.

Wie immer werden wir wieder zu einer Erfrischung eingeladen. Es gibt frisches kühles Wasser, einen Aperitif aus Maniok, Honig und Rotwein, ein Früchtedessert, frisch gebackenes Knabbergebäck und einen FuFu Kuchen. Wir sind überwältigt von den leckeren Sachen. Die Schwestern erzählen uns, dass sie zur Zeit das sechzig jährige Jubiläum ihres Ordens feiern und deshalb gibt es besonders leckere Sachen. Jedes Jahr feiern sie dieses Jubiläum und dieses Jahr besonders groß.

Der Orden wurde in Brasilien gegründet und ist weltweit im Einsatz. So ist z.B.auch eine Schwester aus ihrem Orden in der Nähe von Zwiefalten im Einsatz. Hier in Kpime sind es zur Zeit 4 Schwestern und 3 Novizinnen. Zusätzlich haben sie im Dispensaire einen Krankenpfleger und eine Hebamme, sowie einen Arzt der 1 – 2 mal in der Woche zu Sprechstunden kommt. Für die Verarbeitung der Kräuter und für die Gartenarbeit beschäftigen sie Leute aus den umliegenden Dörfern.

Wir genießen einen sehr schönen Nachmittag mit den Schwestern, die immer sehr herzlich und fröhlich sind, bevor wir dann wieder nach Kpalime zurückfahren. Als wir dort ankommen ist es schon fast dunkel. auf Grund der weiten Fahrt auf den schlechten Straßen und der Hitze sind wir ganz schön geschafft. Nach dem Abendessen im Macumba lassen wir den Sonntag auf der Hotelterasse ausklingen.

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1 Kommentar

Gernot · 27. März 2023 um 19:45

Bei uns in der Gegend heißt? Untermachtal?
Schöne Berichte 👍 Da schauen wir im Sommer auch mal vorbei

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