Montag, 13.März 2023 … nach dem es gestern abend doch relativ spät geworden ist, passierte etwas, was es noch nie gab. Das erste Mal in 30 Jahren haben wir haushoch verschlafen. Die Zimmer waren angenehm kühl,abgedunkelt und sehr ruhig. Wir hatten von den hektischen Tagen zu Hause und unserem Benefizkonzert ein gewisses Schlafdefizit und so sind wir erst aufgewacht als Leon bei uns geklopft hat.

Zunächst haben wir dann gemütlich mit dem herrlichen Meeresblick gefrühstückt und sind dann um 10.30 Uhr in Richtung Kpalime gestartet. Leon ist gesundheitlich etwas angeschlagen und daher ist Done mit einem Auto gefahren. Mit dem anderen Auto ist ein Fahrer vom ABCN gefahren. Die Straße von Lome bis nach Kpalime ist jetzt schon zum größten Teil ausgebaut und so kamen wir recht gut vorran. Die 125 km haben wir in 2 Stunden und 5 Minuten bewältigt.

Auf der Strecke können wir sehen, das die Regenzeit gerade beginnt. Zwar sind die Straßen z.T. sehr staubig, aber auf den Feldern stehen teilweise schon ordentliche Pfützen und die Bäume treiben ihr neues Laub aus. Leider sind die Pfützen ideale Brutstätten für die Anophelisfliege, die für Malariaerkrankungen verantwortlich sind.

Wir sind direkt zum Hotel Orchidee gefahren und wurden dort wieder mit viel Freude begrüßt. Seit einigen Jahren übernachten wir in dem kleinen Familienhotel und alle freuen sich immer sehr, wenn wir kommen. Ein weiterer Vorteil ist, dass das Hotel nur 2 Fußminuten vom ABCN entfernt ist. Wir haben unsere Zimmer bezogen und nach einer kleinen Pause im Macumba ging es gleich weiter.

Zunächst machten wir einen kleinen Rundgang durch die Schreinerei. Die Schreiner sind gerade dabei einen übergroßen massiven Tisch, eine Haustür, Betten und eine Theke für eine Bar herzustellen. Der Chef zeigt uns einiges und bittet um eine Fräsmaschine, mit der man Nut- und Federbretter herstellen kann. In den anderen Werkstätten waren gerade kaum Lehrlinge, da gerade Mittagspause war.

In der Schneiderei sind die 12 Lehrlingsmädchen schon voll im Einsatz um die Bestellung aus Sierning in Österreich abzuarbeiten. Hubert Gärtner hat nochmal 400 Stofftaschen bestellt, die dann bis zu unserer Abreise fertig sein müssen. Wir suchen uns Stoffe aus, weil wir uns auch etwas nähen lassen wollen.

Nachdem wir alle vermessen wurden sind wir nach Nyiveme gefahren. Dort wurde 2017 von den Lions Aalen und Sierning die Richard – Salzer – Schule erbaut. Zwei Jahre später wurde noch ein Anbau an einem anderen Gebäude erstellt. Damals waren es noch 1000 Schüler und inzwischen sind es über 1500 Schüler. Sie werden von 27 Lehrern und 8 Lehrerinnen unterrichtet. Inzwischen wurde das Schulzentrum noch um ein Lycee ( Gymnasium) erweitert. Von den inzwischen 2 Jahrgängen lernen 220 Schüler deutsch. Die alten Gebäude sind zum Teil in einem katastrophalen Zustand. Somit kam von der Schulverwaltung eine Anfrage für 2 Schulgebäude mit insgesammt 8 Klassenräumen. Wir versprechen uns in Deutschland für das Projekt einsetzen und nach finanzellen Mittteln zu schauen. Das es unbedingt notwendig ist steht für uns völlig außer Frage. In vier sehr baufälligen Räumen sitzen zwischen 80 – und 100 Kinder und schreiben gerade ihre Prüfungen zum Schuljahresschluß.

Wir haben noch einen weiteren Termin und besuchen die Baustelle des Schulbaus in Danynou, einem weiteren Stadteil in Kpalime. Dort wird gerade eine Primärschule und ein Kindergarten inkl. WC Anlage erbaut. Auf der Baustelle herrscht reges Treiben. Die Arbeiter vom ABCN sind voll am arbeiten und wahnsinnig viele Kinder begrüßen uns mit einem großen Hallo und freuen sich über den Besuch der Jovos, wie die Weißen in Togo genannt werden.

Wir besichtigen die Baustelle und vereinbaren für morgen einen offiziellen Termin.

Inzwischen sind wir ganz schön geschafft und beschließen nun ins Macumba zu fahren, wo wir schon zum Abendessen erwartet werden. Dort bekommen wir dann noch Besuch von Firdaws und Maria, zwei deutschen Praktikantinnen, die über Weltwärts für ein Jahr in Togo sind. Firdaws arbeitet in einer Behinderteneinrichtung und Maria in einer Schule. Beide engagieren sich auch bei den Fußball Mädels, welche wir auch schon lange unterstützen. Bei unserem Aufenthalt im November haben wir uns zufällig kennen gelernt und seither haben die Mädels auch Kontakt zu Victorine und absolvieren bei ihr in der Werkstatt auch einen Nähkurs.

Jetzt sind wir gerade 24 Stunden in Togo, haben aber das Gefühl wir wären schon seit zwei Wochen hier. Es war im ganzen ein anstregender, aber sehr informativer und interressanter Tag, den wir dann auf der Terrasse im Hotel ausklingen lassen.

Ganz liebe Grüße aus dem heißen Togo, wo es gerade noch 27 Grad hat…. Eure Togoreiser.

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