Donnerstag 14.3.2023 … Früh aufstehen heißt es heute. Wir packen die Koffer und fahren ein letztes Mal vom Hotel in Aveve nach Agbetiko, wo wir nochmal bei Victorine und Leon frühstücken. Eine Abordnung der Frauen kommt noch mal vorbei um sich bei uns zu verabschieden und sich nochmal zu bedanken.

Dabei erwähnen sie, dass sie noch einen großen Wunsch hätten. Da die meisten in ihrer Gruppe werder lesen noch schreiben kann möchten sie gerne eine Schule für Erwachsene Frauen gründen. Dazu bräuchten sie finanzielle und materielle Unterstützung. Wir sind beeindruckt von diesem Wunsch und versprechen, ihnen dabei zu helfen. Leon wird zunächst mit der Schulverwaltung Kontakt aufnehmen, damit sie abends ein Klassenzimmer nutzen können. Im nächsten Container werden wir Schulmaterial wie Hefte und Stifte mit schicken. Leon’s Tochter Holalie, meint, dass es sicher möglich ist eine Lehrkraft zu finden. Wir versprechen uns zu überlegen, wie wir diese finanzieren.

Nun ist es aber Zeit, dass wir uns von den Frauen und dem Monotal verabschieden, denn wir haben einen weiten Weg vor uns. Zunächst fahren wir nach Tsevie und von dort aus weiter nach Notse, wo wir das Ostalbgymnasium besuchen wollen. Zwei Schulgebäude und eine WC Anlage wurde dort schon von uns gebaut. Der ist weit und zum Teil auch auf schlechter Piste. Doch es ist immer wieder spannend, was es am Straßenrand alles zu sehen gibt.

Weites Land, bewaldete Flächen, Dörfer und Siedlungen, überladene Fahrzeuge usw. …

In Notse werden wir von den inzwischen über 1600 Schülern mit viel Musik und Tamtam empfangen. Immer wieder sind wir von der Herzlichkeit und der sehr guten Atmosphäre, die an der Schule herrscht, beeindruckt.

Der Rektor berichtet, dass sich die Kinder und Lehrkräfte immer sehr über unsere Besuche freuen und dankt wieder für die 2 tollen Gebäude, die Hilfe für Togo für sie finanziert hat.

Die Situation für den Unterricht hat sich entspannt, obwohl die Schülerzahlen ständig steigen.

Er berichtet aber auch von Kindern, die auf Grund finanzieller Engpässe in den Familien oft nicht zur Schule kommen. Er stellt uns ein14 jähriges Mädchen vor, das vor nicht allzu langer Zeit ein Kind bekommen hat. Da das Mädchen noch sehr klein und schmal ist musste ein Kaiserschnitt gemacht werden. Der Vater des Kindes hat sich aus dem Staub gemacht und zu allem Unglück ist jetzt der Vater des Mädchens verstorben. Für solche Notfälle hat die Schule einen Sozialfond, mit dem das Schulgeld abgedeckt wird. Schon bei früheren Aufenthalten wurde uns immer wieder von Mädchen berichtet die sehr jung schwanger werden. Die Schulverwaltung sorgt dafür, das die Kinder in einen benachbarten Kindergarten betreut werden, um so den Mädchen weiter den Schulbesuch und vor allem den Abschluß zu ermöglichen.

Bei einem Rundgang durch die Klassenzimmer werden wir überall herzlich mit Liedern und Gesängen empfangen. Erst kürzlich wurde eine Flötengruppe gegründet, die uns auf Flöten aus unserem Hilfscontainer ein Ständchen spielt.

Der Rektor erläutert, dass neben guten Gebäuden auch gute Unterrichtsmaterialien erforderlich wären. So fehlt es z.B. an allem was man für einen guten Chemie – und Physikunterricht benötigt. Bis zu unserer Abreise in einer Woche, wollen sie an der Schule eine Liste erstellen, was benötigt wird. Wir werden dann schauen, was wir organisieren und über unsere Hilfscontainer mitschicken können.

Erst kürzlich fand ein landesweiter Wettbewerb unter den Schülern Togo’s statt. Ein Mädchen aus der Schule ist dabei zur besten Schülerin Togo’s gekürt worden. Der Rektor erklärt, dass sich mit den guten Gebäuden der Lernerfolg an der gesamten Schule verbessert hat. Mit vielen guten Eindrücken verabschieden wir uns und freuen uns alle auf ein Wiedersehn im November.

Jetzt geht es weiter in Richtung Kpalime, wir haben eine holprige Piste vor uns und so wollen wir zeitig los.

Nicht nur die Piste, sondern auch der rege Verkehr und vor allem die Mittagshitze macht uns zu schaffen. Einige aus der Reisegruppe sind angeschlagen und so ist es eine anstrengende Fahrt. Als wir am späten Nachmittag in Kpalime ankommen werden wir von allen Lehrlingen und vielen Mitarbeitern des ABCN mit einem Spalier, Musik und viel Tamtam empfangen.

Nach einem kurzen Erfrischungsstopp im Macumba wollen wir gleich ins Hotel fahren, doch ein kräftiges Gewitter hindert uns daran und wir bleiben doch länger als geplant. Nachdem die Zimmer verteilt sind und alle geduscht haben gehts wieder in’s Macumba zum Abendessen und danach gehen wir zeitig in’s Bett, da sich einige nach der anstrengenden Reise auskurieren müssen.

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1 Kommentar

Deborah · 22. März 2024 um 15:00

Sehr berührend der Tag und Dein Beitrag!

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