Donnerstag 21.3.2024 …Nach den sehr anstrengenden Tagen im Norden Togo’s lassen wir es heute ruhig angehen und treffen uns erst um 8.30 Uhr zum Frühstück.

Zunächst steht ein kleiner Rundgang durchs ABCN an, bei dem wir in den verschiedenen Sectionen vorbei schauen.

Zur Zeit haben wir 129 Auszubildende. Neun der Auszubildenden stammen aus der Region Kare – dem Einsatzgebiet der früheren Togohilfe Donzdorf. Für diese wird nicht nur die Ausbildung finanziert, sondern auch Kost und Logie vom Verein Hilfe für Togo getragen. Die jungen Leute sind ja gut 400 km von zu Hause weg und müssen dementsprechend irgendwo untergebracht werden. Von November – Februar war Hark Rink, ein junger Mann aus Flensburg über unseren Verein im ABCN als Freiwilliger Praktikant im ABCN. Er hat eine super Arbeit geleistet und mit Computern aus unseren Containern einen Schulungsraum eingerichtet. Inzwischen wurde ein Lehrer eingestellt der regelmäßig mit allen Azubis auch fachspezifischen Unterricht am PC anbietet.

Am Nachmittag findet mit den Auszubildenden eine Versammlung statt, bei der die Auszubildenden Anregungen und Wünsche vorbringen können. Die Mädchen aus der Schneiderei berichten, dass ihre Ausbildung sich noch mehr verbessert habe und sie inzwischen einen genauen Ausbildungsplan haben, dem genau gefolgt wird und ihr Ausbildung sehr fundiert macht. Sie sind sehr zufrieden mit ihrem Ausbildungsplatz und bedanken sich, dass sie hier sein dürfen. In anderen Schneidereien ist es so, dass die Mädchen lediglich das zusammennähen von Kleidungsstücken lernen, da die Ausbilderinnen ihr Konkurrenz befürchten.

Wir erfahren dann auch, dass morgen ein Team vom Fernsehen kommt, da Victorin mit ihrer Schneiderei einen Preis von der Handwerkskammer als „Bester Ausbildungsbetrieb Togos“ erhalten hat. Auch in den anderen Sektionen wurde der Ausbildungsplan um verschiedene fachspezifische und soziale Kurse erweitert, was von den Schülern dankbar angenommen wird.

Die Ausbildung im ABCN dauert 3 Jahre im dualen Systhem und ist im Gegensatz zu den normalen Gegebenheiten in Togo kostenlos. Alle Azubis sind sogar sozialversichert, werden bei Krankheit oder besonderen Härtefällen finanziell durch einen Sozialfond unterstützt und bekommen jeden Mittag eine warme Mahlzeit, die ebenfalls vom Verein Hilfe für Togo finanziert wird.

Ein sehr schöner und sehr emotionaler Besuch ist dann der Besuch des Kindergartens in Danynou. In der Schule sind wegen einer landesweiten Fortbildung nur wenige Lehrer da. Die Schüler waren in zwei Klassenräumen zusammen gefasst. In einem der Klassenzimmer hatte die Lehrerin auch ihr Baby dabei.

Im Kindergarten wurden wir mit großem Hallo begrüßt, hatten wir doch mehrere Kartons mit Spielsachen im Gepäck, worüber die Freude sehr groß war. In den Kindergärten fehlt es grundsätzlich an allem.

Vor allem Lernmaterialien wir Memory, Puzzel, Steckspiele, Papier, Stifte, Farben aller Art usw. sind absolute Mangelware. Es war auch für uns eine Freude in die strahlenden Kinderaugen zu schauen.

Ein weiterer Programmpunkt ist der Besuch in zwei Schulen, die neben dem regulären Schulbetrieb auch blinde Kinder betreuen. Da inzwischen die Unterrchtszeitschon zu Ende ist, treffen wir nur noch einen der insgesamt 15 Schüler an. Für sie bezahlen wir das gesamte oder einen Teil des Schulgeldes, je nachdem, was die Schüler schon anbezahlt haben. Insgesamt zahlen wir für das laufende Schuljahr 806,- Euro.

Der Schüler bedankt sich sehr herzlich und verspricht den anderen Blinden, mit denen er in einem Wohnheim wohnt unsere Grüße auszurichten. An beiden Schulen bedanken sich die Lehrer für unser Engagement, damit den jungen Menschen der Besuch einer Schule ermöglicht wird. Für die Eltern der Kinder ist es sehr hart, da sie meist weit außerhalb Kpalimes wohnen müssen sie ja auch die Unterbringung der Kinder finanzieren und geraten so oft an ihre finanziellen Grenzen.

An beiden Schulen bitten uns die Lehrer um spezielles Schulmaterial für blinde Schüler. So z.B. auch PC’s und spezielle Geräte für Blindenschrift oder auch Bücher in Blindenschrift. Manche Schüler sitzen noch an alten Olympia Monica Schreibmaschinen, die technisch nicht mehr so gut sind, sehr laut sind und so den Unterricht sehr stören. Außerdem ist es sehr schwierig z.B. Schreibbänder zu bekommen. Wir versprechen, dass wir versuchen etwas passendes zu finden. Die blinden Schüler haben mit den nicht Blinden zusammen Unterricht anschließend wird mit Ihnen der Unterricht nachbereitet.

Am Nachmittag steht noch ein kurzer Besuch bei Mama Marie auf dem Programm. Wir bringen ihr einige Sachen aus dem Container und sie freut sich sehr über unseren Besuch. Nach dem Abendessen im Macumba sitzen wir noch für kurze Zeit auf der Terrasse in unserem Hotel und diskutieren angeregt über die vielen afrikanischen Eindrücke. Nachdem dann der Strom ausfällt bleibt uns nichts anderes übrig, als in unsere Betten zu gehn ….

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