Montag, 17.3.2025 … erstens kommt es anders … zweitens als man denkt ….geplant ist eine Fahrt nach Nangbeni, ein Dorf, das in der Präfektur Bassa im Nordwesten von Togo liegt. Die Bevölkerung hat schon Anfang 2024 um den Bau einer Schule gebeten.

Bereits um 7.00 Uhr treffen wir uns zum Frühstück und pünktlich um 8.00 Uhr sind wir beim Präfekten von Kara zu unserem ersten Termin.

In Togo fanden erst kürzlich Wahlen statt und der Präfekt ist noch nicht lange im Amt. Zunächst wollen wir uns vorstellen und natürlich auch einiges Besprechen in Bezug auf den geplanten Bau des neuen Ausbildungszentrums.

Zunächst müssen wir im Warteraum Platz nehmen, bis wir empfangen werden. Schon heute morgen ist es gnadenlos heiß und so sind wir froh, als wir den stickigen Warteraum verlassen können.

Wir werden auf die Dachterrasse gebeten. Vielleicht ist im Büro die Klimaanlage defekt ?? .. aber hier im Schatten bei einem leichten Lüftchen sitzt es sich relativ gut.
Der neue Präfekt macht einen sehr guten Eindruck auf uns und ihm ist eine gute Zusammenarbeit mit uns sehr wichtig. Er nimmt sich relativ viel Zeit für uns und wir können einiges besprechen und nach gut einer Stunde geht es weiter.

Für die Strecke nach Nangbeni werden wir knapp zwei Stunden benötigen. Wir sind jetzt mitten in der Savanne und überall ist es sehr trocken und staubig.

Jetzt sind auch vermehrt die traditionellen Rundhütten zu sehen und sehr viele Moscheen. Kurz nach Kande, beginnt der Keran-Nationalpark mit seinen dominanten Bäumen und spärlich bewachsenen Ebenen mit felsigem Untergrund. Obwohl der Park mit strengen Vorschriften (Geschwindigkeitsbeschränkung) und Wächtern gut geschützt ist, kam es durch politische Umstürze zu wahllosen Jagd, Landbesiedelung und Entwendung von Holz und somit zur Ausrottung der meisten wildlebenden Tiere wie z.B. der Elefanten.In der Nähe des Koumongou River gibt es auch ein kleines Sumpfgebiet.

Hier an der Grenze zum Park befindet sich ein sehr streng bewachter Kontrollpunkt. An beiden Seiten der Straße stehen Militärfahrzeuge und viele bewaffnete Soldaten. Ein Weiterkommen ist hier nur mit einem Passierschein möglich. Wir werden von einem Vertreter aus Nangbani abgeholt und da er und Leon uns schon vor einiger Zeit angemeldet haben geht es relativ rasch weiter. Andere Fahrzeuge werden streng kontrolliert. Bei LKW’s die Personen und die Ladung. Bei PKW’s und Bussen müssen die Passagiere sogar aussteigen und den Kontrollposten auf einer Strecke von ca. 50 m zu Fuß passieren.

Aus diesem Bus, sind außer dem Fahrer 18 Personen ausgestiegen und neben dem vielen Gepäck sind auf dem Dach auch 2 Ziegen festgebunden. Unsere Fahrt geht weiter nach Mango, wo wir uns beim Präfekten anmelden müssen. Inzwischen ist es kurz vor Mittag … wir haben 38°C, eine Luftfeuchtigkeit von 47 % und es weht kein Lüftchen … gefühlt sind es 47°C…

Vor der Präfektur werden wir von der Bürgermeisterin aus Nangbani erwartet. Eine sehr freundliche, angenehme Frau, die uns gleich sehr sympatisch ist. Am Eingang zur Präfektur müssen alle die Handys abgeben und innen werden wir von einem Präfekten erwartet, der sehr reserviert hinter seinem großen Schreibtisch trohnt. Er erzählt uns von Unruhen, zu denen es in letzter Zeit in der Region kam und dass morgen eine große „Säuberungsaktion“ des Militärs statt findet. Er kann uns nur weiter reisen lassen, wenn wir eine Genehmigung vom Ministerium in Lome haben …. und das könne dauern. Alternativ könne er eine Militärkolonne organisieren, die uns begleitet, aber auch das könne dauern. Wir beschließen die Tour ab zu brechen und nach Kara zurück zu fahren. Als wir vom Hof fahren kommen Militäfahrzeuge mit Panzerfäusten vorgefahren und da kommt doch ein ungutes Gefühl auf.

Wir fahren zu einer nahegelgenen Kneipe wo wir etwas Kühles trinken und uns von der Bürgermeisterin und dem Vertreter des Dorfkomitees verabschieden, die beide sehr enttäuscht sind. In dem Dorf, zu dem wir noch knapp 2 Stunden zu fahren hätten, stehen wohl alle bereit um uns zu empfangen – auch wir sind enttäuscht, aber die Sicherheit der Reisegruppe geht vor und wir fahren zurück nach Kara …

… wieder mit beeindruckenden Bildern auf der Strecke ….

Wir sind ganz schön geschafft, als wir wieder im Hotel sind. Roman und Done gehen die Unterlagen für die Gründung des Ausbildungszentrums in Kara durch, bevor sie dann mit Kurt, Helmut, Leon und Boris um 16.00 Uhr zum Rathaus von Kara fahren. Rose geht ins Schwimmbad. Ich wollte eigentlich an meinem Blog weiter schreiben. Doch wie schon den ganzen Tag gibt es wieder kein Netz und keinen Strom ( was es wohl zur Zeit, wegen der anhaltenden Trockenheit öfters gibt) und so genieße ich gemeinsm mit Susanne bei einer Tasse Kaffee den schönen Hotelgarten.

Im Rathaus herrscht während dessen großer Bahnhof. Der Bürgermeister, Rodrige, sein Stellvertreter und verschiedene Mitarbeiter aus der Forst- und Finanzverwaltung erwarten unsere Delegation und es kommt zu guten und fruchtbaren Gesprächen. Kurz nach der Rückkehr der Gruppe schickt Rodrige schon den überarbeiteten Entwurf für den Vertrag zur Gründung des Ausbildungszentrums, den Roman, Done und Boris gemeinsam nochmal durchgehen. Bis es dann Zeit ist für das Abendessen, sind sie dann ganz schön geschafft. Heute genießen wir ein typisch afrikanisches essen. Es gibt Hirsebrei mit einer afrikanischen Fleisch – Gemüsesoße … sehr scharf, aber richtig lecker ….

Den ganzen Abend gibt es keinen städtischen Strom und das Aggregat fällt auch immer wieder aus und so sitzen wir teilweise im Dunkeln oder im Schein der Tschenlampen. Bei Nacht spinnt unsere Klimaanlage und es ist unerträglich heiß im Zimmer..
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