Freitag, 24.11.2024

Gut ausgeschlafen sind wir um 8.00 Uhr beim Frühstück. Danach besuchen wir die Schule in Nyiveme. Auf Initiative unseres verstorben Freundes Richard Salzer, wurde gemeinsam mit den Lions Clubs aus Aalen und Sierning, an dem Gymnasium 2017 ein Schulgebäude mit 4 Klassenzimmern und eine WC Anlage gebaut. Im Jahr darauf wurde die Renovierung eines Zwischenbaus mit 2 Klassenräumen, inkl. Dach Renovierung finanziert und nach dem Tod von Richard, hat Familie Salzer ihm den Wunsch erfüllt, einen Kindergarten zu finanzieren.

Das Schulgebäude sieht gut aus. Die WC Anlage wurde vor kurzem frisch gestrichen. In der kommenden Trockenzeit soll auch das Schulgebäude gestrichen werden.

Alle Klassenzimmer der Schule sind überfüllt.

In dem Gebäude, das wir 2017 eingeweiht haben, sind in den 4 Räumen die Abschlußklassen untergebracht. Da die Bänke bis zur Tür und direkt vor der Tafel stehen, zählen wir die Kinder. In den 4 Zimmern sind 74, 78, 83 und 74 Schüler untergebracht.

Insgesamt sind an der gesamten Schule 460 Primärschüler und 1150 Sekundarschüler. wie auch in anderen Schulen fehlt es sehr an Lehrkräften. So werden die 1150 Sekundarschüler in der Unterstufe von 7 Lehrern und in der Oberstufe von 16 Lehrern unterrichtet. Dazu kommen noch 2 Referendare und einige Aufsichtspersonen.

Der Rektor und sein Kollegium weißen uns auf die Dringlichhkeit eines Neubaus hin. Eigentlich benötigen sie mindestens 8 zusätzliche Klassenräume um einen geregelten Unterricht zu halten. Zur Zeit kommen in einigen Klassenstufen die Hälfte der Kinder in der Zeit von 8.00 – 13.00 Uhr und die andere Hälfte von 13.00 bis 18.00 Uhr.

In den älteren Gebäuden kommt noch dazu, daß die Dächer nicht isoliert sind und die gesamten Gebäude sehr baufällig sind. Die Dachbalken sind teilweise von Terminten zerfressen und die Blächdächer haben Löcher. Das Mauerwerk ist teilweise am einstürzen und die Böden haben zum Teil größere Löcher.

Wir versprechen zu Hause im Verein darüber zu diskutieren und uns dann spätestens zu Anfang des neuen Jahres zu melden.

In direkter Nachbarschaft zur Schule wird zur Zeit ein Fußball Ausbildungszentrum gebaut. Wir sind schockiert, dass die FIFA so einen Protzbau in einem der ärmsten Länder, neben einem Schulzentrum baut, in dem es an allem fehlt und für die Kinder nicht genügend Räume, zu wenige Lehrer und auch nicht genügend Nahrungsmittel vorhanden sind. Die Nachwuchssportler sollen ebenfalls in unserem Schulzentrum unterrichtet werden. Es stellt sich für die Lehrer die Frage wo sie die Schüler unterbringen sollen.

Natürlich besuchen wir auch noch den Kindergarten.

Da es ja Freitag Nachmittag ist haben die Erzieherinnen bereits begonnen zu putzen. Die Räume sind durchweg sehr liebevoll gestaltet. Zwei Erzieherinnen bitten mich, der Familie Salzer liebe Grüße aus zu richten. Sie seien sehr dankbar für die tollen Räume und auch für die Spielsachen, Bastelmaterial und Buntstifte, die wir immer mit dem Container mitschicken.

In jedem der beiden Räume werden 32 Kinder von je 2 Erzieherinnen betreut.

Am Nachmittag besuchen wir Mama Marie. Wir kennen sie schon ewig und ein Besuch bei ihr ist mir immer wichtig. In ihrer Nachbarschaft leben viele Kinder, die zu ihr immer wie zu einer Oma kommen. Marie singt viel mit ihnen und lernt den Mädchen z.B. auch das nähen, denn sie ist eine sehr gute Schneiderin

Wir unterhalten uns mit Marie und ihrem Sohn Kekeli. Er ezählt uns, dass er eigentlich viel gespart hatte um nach Europa kommen. Alle jungen Menschen wollten weg und reisen nach Europa oder Amerika. Da seine Mutter inzwischen gesundheitlich angeschlagen ist und auch seinen Sohn betreut hat er beschlossen in Togo zu bleiben.

Unseren nächsten Termin haben wir im ABCN, wo wir verschiedenes Werkzeug und Maschinen für die Ausbildungswerkstatt übergeben. Gleich im Anschluß treffen wir uns mit den Lehrlingen aus der Region Kara. Da diese über 400 km von zu Hause weg sind, trägt der Verein für sie auch die Kosten für die Zimmer. Außerdem bekommen sie einen Zuschuß für die Verpflegung und einmal jährlich bezahlen wir für sie die Hälfte der Kosten für die Heimreise.

Zur Zeit sind 11 Lehrlinge aus Kara in der Ausbildung. Acht haben ihre Ausbildung bereits abgeschlossen. Von den ersten vier, die fertig waren sind drei zurück nach Kara gegangen und haben dort im letzten Jahr weitere Erfahrungen in ihren Berufen gesammelt und wollen gemeinsam ein kleines Handwerker Unternehmen gründen.

Zwei von den diesjährigen Absolventen reisen am Dienstag nach Kara zurück und wollen sich ebenfalls dem kleinen Unternehmen anschließen. Inzwischen ist es schon Abend und ein weiterer Höhepunkt steht bevor. Wir sind im ABCN zum Essen eingeladen und die Lehrlinge habe ein kleines Programm mit Sketchen und Tamtam für uns vorbereitet.

Es war wieder ein Tag mit vollem Programm uns unsere Reise neigt sich so langsam dem Ende. Gesundheitlich sind alle wieder so einigermaßen fit und deshalb sitzen wir nochmal alle auf der Terrasse und unterhalten uns über die vielen Eindrücke der letzten zwei Wochen.

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1 Kommentar

Anton König · 25. November 2023 um 17:21

Es ist schon toll zu sehen, was unser Verein dort alles leistet und was ihr alles an sichtbaren Erfolgen erleben dürft – trotz der täglichen Strapazen! Euch allen wieder eine gute Heimkehr!

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