Wie immer beginnt der Tag mit dem Frühstück im Macumba. Danach ist unser erster Programmpunkt der Beginn des Unterrichts in der neuen Primärschule in Xletivkondzi, einem Stadtteil von Kpalime. Hier wurde ein Schulgebäude mit 3 Klassenzimmern, 1 Lehrerzimmer und 1 Materialraum, ein zweiklassiger Kindergarten (Vorschule), und eine Wasserversorgung mit einer Photovoltaikpumpe, einem Wasserturm (18 Meter hoch, 12.000 l Volumen) und drei Wasserstellen ( eine an der Schule, je eine 700 m links und rechts von der Schule) gebaut. Finanziert wurde das Projekt vom Lionsclub International in Boston, Sierning in Österreich und Hilfe für Togo. 390 Schüler und 60 Vorschüler werden von 9 Lehrerinnen und 4 Lehrern unterrichtet.

Die offizielle Einweihung soll im November stattfinden, wenn Vertreter aus Sierning mit nach Togo reisen werden. Den LehrerInnen und Elternvertretern war sehr wichtig, daß vor dem Unterrichtsbeginn eine Delegation die Gebäude besichtigt. Wegen der beginnenden Regenzeit ist der Einzug in die Klassenzimmer wichtig, da bisher in Apatams (Schilfgedeckte Hütten) der Unterricht stattfinden musste.

Die Schüler empfangen uns mit Trommeln und Tamtam und wie immer bei offiziellen Veranstaltungen wird zunächst ein Gebet gesprochen und die togoische Nationalhymne gesungen. Es folgen Reden von der Schulleiterin, dem Vertreter des Präfekten, der kurzfristig ins Ministerium nach Lome mußte und dem Vertreter des Bürgermeister. Sie alle sparten nicht mit Lob für das gelungene Bauwerk und vor allem auch für den Zugang zu sauberem Trinkwasser, das bisher nicht zur Verfügung stand. Während der Feier war es einfach schön zu sehen wie sich immer wieder Schlangen an der Wasserstelle bildeten, mit Kindern die mit ihren Bechern oder Schüsseln Wasser holten um ihren Durst in der Hitze zu stillen. Eine emotionsgeladene Rede hielt der Vizepräsident des regionalen Entwicklungskomitees, der vor allem die Frauen sehr lobte für ihr großes Engagement während der Bauphase beim Heranschaffen von Wasser und Sand.

Done dankte in seiner Rede zunächst Leon und seinem Team und dann ganz besonders den Lionsclubs. Größten Dank hat Hubert Gärtner aus Sierning verdient. Er war es, der alles in die Wege geleitet hat, den Kontakt zu Bosten ermöglichte und alle formellen Anträge bearbeitet hat. Der Dank ins ferne Österreich wurde mit viel Beifall der Anwesenden unterstützt. Alle freuen sich schon auf den Besuch aus Österreich. Mit verschiedenen Liedbeiträgen, Tänzen, einem Sketch und einer Rede des Schülersprechers umrahmten die Schüler die Veranstaltung.

Von der Direktorin wurden wir durch die Schule und den Kindergarten geführt und Done stieg sogar auf den 18m hohen Turm und konnte sich davon überzeugen, daß er komplett gefüllt war. Bei der Bevölkerung war die Begeisterung und der Dank zu spüren, den viele sagten uns immer wieder Danke, Mercie und Agbekaka. Im Lehrerzimmer haben wir uns noch kurz mit den Lehrern unterhalten und Done wurde von einem Fernsehteam befragt, das auf Veranlassung des Präfekten gestern schon in Kpeta und heute auch im ABCN war um über unsere Projekte einen Film zu drehen.

Gleich anschließend fahren wir nach Agou Nyogbou, wo im kommenden Jahr vom Lionsclub Aalen und International ein Schulzentrum mit Klassenzimmern für die Primärschule und die Vorschule, mit WC Anlage und Wasserversorgung geplant ist. Die bestehenden Gebäude sind mehr als baufällig, ein Teil der Dächer ist in Folge eines für diese Region extremen Sturms eingestürzt . Dabei wurden sogar einige Kinder z.T. schwer verletzt. Das führte dazu, daß viele Kinder traumatisiert sind und nicht mehr zur Schule kommen. Die Eltern fürchten um das Wohl ihrer Kinder. Ein Brunnen ist vorhanden, spendet aber seit längerer Zeit kein Wasser mehr.

Eines der Gebäude ist noch einigermaßen funktionsfähig, obwohl auch dieses in einem sehr schlechten Zustand ist.

Wegen des ungewöhnlich starken Regens haben wir beschlossen ins Hotel zu fahren und dort auf der überdachten Terrasse unsere Berichte zu schreiben. Done hat sich auf die Telefonkonferenz mit dem Lionsclub Aalen am Abend vorbereitet.

Die Zoomkonferenz war für 19.00 Uhr deutscher Zeit festgesetzt. In Togo ist es um diese Zeit 17.00 Uhr. Wegen des starken Gewitter’s gab es gerade keinen Strom… eine kleine Herausforderung, die Alexandra und Patricia hervorragend gemeistert haben. Pünktlich zu Beginn war alles perfekt und wir konnten eine hervorragende Konferenz führen.

Nachdem wir heute echte togoische Schokolade gekauft haben, wollten wir eigentlich die Kakaofarm ganz in der Nähe besuchen. Wegen des starken Regens mussten wir dieses Vorhaben verschieben. So haben wir im Macumba noch ausgiebig über die vergangenen Tage diskutiert, bis das Abendessen bereitet war. Den Abend lassen wir dann wieder auf der Terasse im Hotel ausklingen, bevor wir unser Gepäck packen um morgen auf’s Plateau zu fahren.

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1 Kommentar

Hubert · 3. Juli 2021 um 18:06

Die Schule und der Wasserturm schauen super aus.Unser Dank gilt vor allem Leon und dem ABCN,die das Projekt trotz Corona-Pandemie in kürzester Zeit und so perfekt realisiert haben.

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