Sonntag 4. Juli …. Eine aufregende Nacht haben wir heute verbracht. Nachdem es schon während des Gottesdienstes unheimlich geregnet hat, gab es in der Nacht mehrere sehr ausladende Gewitter. In den 30 Jahren, die wir jetzt nach Togo kommen haben wir noch nie soviel Regen erlebt. Obwohl wir schon mitten in der Regenzeit hier waren. Jetzt ist normalerweise das Ende der Trockenzeit und es sollte wenig regnen … Klimawandel in Afrika ?

Nachdem wir bereits um 4.30 Uhr von den Kirchenglocken geweckt wurden hat Leon um 5.30 Uhr schon die Messe besucht.

Wir haben uns nochmal umgedreht, bevor wir uns dann zum gemeinsamen Frühstück im Speisesall getroffen haben. Das Gästehaus ist gut belegt und mehrere Gruppen sind zum Frühstück da.

Überpünktlich starten wir danach zu unserem ersten Programmpunkt des Tages. Für die 20 km lange Strecke nach Ussabini brauchen wir über 1 1/2 Stunden, weil die Strßen eine einzige Katastrophe sind.

Es geht durch eine herrliche grüne Landschaft mit vielen Feldern. Auf Grund des vielen Regens in diesem Jahr stehen die Früchte gut da…nie haben wir in Togo so schöne Maisfelder gesehen

In dem kleinen Bergdorf wollen wir die Primärschule besuchen, die bereits im Frühjahr fertiggestellt wurde.

Das Schulgebäude inklusive WC und Wasserproduktion wurde von Konsul Martin A. Schoeller aus München finanziert und vom ABCN erbaut.

Die Menschen wohnen in ganz einfachen Hütten. Der Schulunterricht fand bisher in einfachen Apatams statt. Natürlich sind alle begeistert von dem tollen Gebäude. Leon beauftragt die Männer des Dorfes, dass sie rund um das Gebäude ein Kiesbeet anlegen müssen, damit die Wände vor dem Regenwasser geschützt werden. Mit dem Versprechen im November wieder zu kommen, verabschieden wir uns.

Wieder benötigen wir über 1 1/2 Stunden für die beschwerliche Strecke. Leon erzählt uns, daß es ein sehr schwieriges Bauvorhaben war, da alle Materialien über diese Straße herangeschafft werden mußten. Für die Wasserbohrung mußte an die Firma ein Zuschlag bezahlt werden, da sie sonst gar nicht nach Ussabini gefahren wären und das Projekt wäre gescheitert.

Nach einer ganz kurzen Verschnaufpause bei Julie in der Payote geht es gleich weiter zu den Aufforstungsprojekten von Agogbo.

Dort sind inzwischen 27 ha Fläche mit verschiedenen heimischen Laubbäumen aufgeforstet worden. Seit Rudi gestorben ist betreut sein Vorarbeiter zusammen mit 4 Helfern die Flächen. Regelmäßig informieren sie Leon über ihre Arbeit. Julie führt Buch über die Arbeiten und zahlt 14tägig den Lohn aus, der von Hilfe für Togo regelmäßig auf das Vereinskonto in Kpalime überwiesen wird. Glücklicherweiße haben wir im Verein einige Sponsoren, die dieses wichtige Projekt regelmäßig finanziell unterstützen.

Die Felder sind gut bestellt. Die Bohnen sind gut aufgegangen und haben Früchte angesetzt. Ein Feld mit Ananas trägt schöne Früchte, die aber erst im Herbst geerntet werden können. Eine Ananas wächst 18 Monate bis sie geerntet werden kann. Zur Zeit werden die Avocados geerntet. Überall am Wegrand stehen volle Avocadosäcke, die von Taxifahrern oder Lastwagen mit nach Kpalime oder Lome genommen werden und dann auf dem Markt verkauft werden. Bei den Mangos gibt es zur Zeit ein Problem. Eine Fliege legt in den Früchten Eier ab und die Mangos werden faulig.

Auf dem Rückweg legen wir noch einen Stopp in Tsahoe, Rudis Farm ein um dort die Maschinen und Geräte zu besichtigen. Für den Traktor werden wir im nächsten Container Ersatzteile mitliefern.

Bevor wir zum Haus von Julie zurückfahren besuchen wir noch die Gräber von Rudi und seiner Mutter und halte einen kurzen Moment inne.

In Elavagnion werden wir von Julie schon erwartet. Sie hat ein leckeres Essen für uns gekocht, daß wir jetzt auch genießen, denn nach so einem intensiven Tag haben wir auch alle Hunger.

Nach dem Essen diskutieren wir mit Julie, ihrem Sohn Karl, dem Vorarbeiter Ameniyo und mit Abulai, dem Viehhirten, der seit Rudis Tod die Rinder betreut. Er war früher Rudis Viehhirte und hat sich dann selbstständig gemacht. Jetzt betreut er die Tiere und seine Herde zusammen.

Für uns sind die Gespräche sehr zufriedenstellend. Gemeinsam wurde eine Strategie erarbeitet, welche Flächen bis November wie bearbeitet werden sollen. Im November werden wir dann kontrollieren wie die Abmachungen umgesetzt wurden. Wir sind sehr zuversichtlich. Auf der Fahrt zurück zum Kloster merken wir erst wie erschöpft wir doch sind. Eigentlich wollten wir den Abendgottesdienst besuchen, doch nach der erfrischenden Dusche sind wir alle müde in unsere Betten gefallen.

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2 Kommentare

walter · 5. Juli 2021 um 23:34

also jetzt mal ein dickes kompliment an die bloggerin barbara.
super fotos – knackige texte….weiter so

bg
walter

    Barbara Weber · 6. Juli 2021 um 0:01

    Danke für die Rückmeldung, das freut mich. Liebe Grüße aus Togo….an Alle zu Hause…

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